Wuppertal. Ab diesem Dienstag wird das Wuppertaler Wahrzeichen, die Schwebebahn, stillstehen. Das hat die Geschäftsführung der Wuppertaler Stadtwerke am Montag kurzfristig beschlossen. Grund ist ein neues Gutachten, das die Sicherheit der Schwebebahn-Gerüste in Frage stellt.

Schon ab Dienstag werden keine Waggons mehr über die Wupper und die Straßen Wuppertals rauschen. Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) nehmen die Schwebebahn vom Netz - vorraussichtlich bis nach den Osterferien. Grund sei der schlechte Zustand des Gerüsts. Zwar seien bereits Maßnahmen getroffen worden, um den Zustand der Teile zu verbessern. Ein neues Gutachten zeige aber, dass das nicht ausreiche.

Einige Abschnitte des Schwebebahnnetzes sind über 100 Jahre alt. Schon seit Jahren werden diese Passagen von den WSW nach eigenen Angaben intensiv untersucht. Experten bescheinigten dem tragenden Gerüst dabei einen zunehmend schlechten Zustand. Und auch die bisherigen Maßnahmen konnten den Verfall nicht ausreichend stoppen.

Prinzipiell sicher

Besonders sinkende Temperaturen machen dem alten Material zu schaffen. Betroffen sind im Stadtgebiet insgesamt 27 alte Brücken und das Gerüst bei der Stütze 100 am Zoo/Stadion sowie in den Stationen Landgericht, Völklinger Straße, Werther Brücke und Oberbarmen/Berliner Platz.

Die Stadtwerke betonen, dass die Strecke prinzipiell sicher sei. Um allerdings letzte Sicherheitsbedenken auszuräumen, müssten einige Teile an der Altkonstruktion erneuert werden. Die Geschäftsführung beschloss deshalb kurzfristig am Montag, die Schwebebahn schon ab Dienstag außer Betrieb zu nehmen, "um der absoluten Sicherheit den Vorrang zu geben".

Die WSW kündigen umfangreiche Montagearbeiten an. Um die Nachtruhe der Anwohner zu gewährleisten, sollen die Arbeiten im Zweischichtbetrieb erfolgen.

Ersatzverkehr

Das Wuppertaler Wahrzeichen soll nach den Osterferien 2010 wieder ohne Einschränkungen zur Verfügung stehen. Während der Bauarbeiten wird ein Schwebebahnersatzverkehr eingerichtet. Die Stadtwerke weisen darauf hin, dass es in den ersten Tagen möglicherweise noch zu Unannehmlichkeiten beim Schwebebahn-Express kommt.