Ruhrgebiet. . Die Trockenheit lässt auch im Garten Sträucher und Nadelhölzer verdorren. Expertin Christiane James verrät, wie Gärtner mit Dürre umgehen.
Hecke kaputt? Strauch verdörrt? Blumen eingegangen? Wie man im heimischen Garten mit Trockenheit umgeht, verrät Christiane James, Fachautorin und Referentin des Landesverbands Gartenbau NRW.
Welche Lehren kann man aus dem vergangenen Hitzesommer ziehen?
James: Es war nicht nur zu trocken und zu heiß. Wie haben im Sommer auch mehr Wind als noch vor zehn, zwanzig Jahren. Wenn ich zum Beispiel einen Rhododendron habe, der im Wind steht, kann es sein, dass er es nicht packt. Mit Schattierleinen oder Vlies kann man ihn schützen. Man kann auch nachdenken, wie man mit pflanzlichen Mitteln den Wind abfängt. Bei Hecken sollte man Laubgehölze wählen, denn die können sich schützen, indem sie früh ihre Blätter abwerfen – geeignet sind zum Beispiel Liguster und Hainbuchen. Nadelhölzer haben nicht diese Möglichkeit, zudem kann man sie mit Ausnahme der Eibe nicht zurückschneiden. Deswegen hat es die Nadelgewächse ganz schlimm erwischt.
Sollte man trockenheitsresistentere Sorten pflanzen?
Wenn sie extrem leichten, sandigen Boden haben, können Sie über Freilandkakteen nachdenken. Aber vieles, was schon heute im Garten wächst, ist gut geeignet. Wildgewächse wie Rosen vertragen diese Witterungsbedingungen sehr gut. Sie wurzeln tief und mögen Wärme. Auch eine ganze Reihe von Stauden können Wasser gut speichern in ihren dicken Knollen. Das trifft auch auf die Dahlie zu. Ich würde grundsätzlich nichts ausschließen und stattdessen den Boden wertiger machen und mit Schattierung und Windschutz arbeiten. Vor allem das Mulchen im Beet bringt viel, also das Abdecken mit Pflanzenresten, Kompost oder verrottbarer Mulchfolie. Der Boden bleibt viel feuchter und es wächst auch nicht so viel Unkraut.
Das niedrige Grundwasser ist problematisch für Land- und Forstwirtschaft. Spielt das im Garten eine Rolle?
Die meisten Gartenpflanzen wurzeln nicht so tief. Aber wenn Sie den Platz und die Möglichkeit haben, stellen Sie eine zweite Regentonne auf. Aber den Deckel nicht vergessen, denn den Mücken gefällt das als Brutplatz. Wenn es jetzt schon so trocken ist, machen Wasserschalen für Insekten durchaus schon Sinn. Sie sollten einen Grund aus Sand oder Kies haben und nur sehr flach mit Wasser gefüllt sein.