Essen. . Sorgen beim Deutschen Roten Kreuz: Die Zahl der Blutspenden ist 2018 stark gesunken. Aber das DRK hat nun Lehren daraus gezogen.

Das Jahr ist noch nicht ganz vorbei, und doch kann Stephan David Küpper bereits Bilanz ziehen. „Für uns war 2018 ein äußerst schwieriges Jahr“, sagt der Sprecher des Blutspendedienstes West des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Es sei deutlich weniger Blut gespendet worden als erwartet, weshalb der für NRW, Rheinland-Pfalz und das Saarland zuständige Dienst bereits Hilfe aus anderen Bundesländern annehmen musste. „Wir haben Monate erlebt, da waren wir 20 Prozent unterm Soll“, so Küpper.

Täglich sind 3.000 Konserven nötig

Um den Blutbedarf in den NRW-Kliniken zu bedienen, müssten täglich rund 3000 Blutkonserven gesammelt werden. Das DRK bereitet die

DRK- Pressesprecher Stephan David Küpper: Es mangelt derzeit an Spendern
DRK- Pressesprecher Stephan David Küpper: Es mangelt derzeit an Spendern © Uwe Möller

Spenden von Ehrenamtlichen innerhalb von 24 Stunden auf – unter anderem in Hagen, wo Europas größte Blutbank steht. Es stellt daraus Konzentrate von roten Blutkörperchen, Blutplättchen und Plasma her. Mit den rund 140 Euro, die es je Konserve von den Kliniken erhält, refinanziert sich der DRK-Dienst.

Den Hitzesommer hat die Organisation besonders zu spüren bekommen. Temperaturen von über 30 Grad trieben die Menschen eher ins Freie denn ins Spendenzentrum. „Das war für uns eine heikle Zeit.“

Die Lehre ist gezogen: Zum Jahresende, wo traditionell weniger gespendet wird, hat das Rote Kreuz Stammspender deshalb sogar angerufen. Das sei außergewöhnlich, so Küpper. „Wir wollen Leuten nicht so auf die Pelle rücken.“ Gerade seltene Blutgruppen seien gefragt gewesen.

Vorräte gingen auf 9.000 Konserven zurück

Trotzdem seien die Vorräte von 10.000 auf aktuell unter 9000 Konserven zurückgegangen. Das liege auch an den durch die Feiertage verlängerten Wochenenden, an denen nicht gespendet werden kann. Problematisch sei das gerade für Krebspatienten, für deren Therapie das DRK aus Spenden Blutplättchen gewinnt. Sie dürfen nur vier Tage lagern.

Blut spenden darf, wer mindestens 18 und maximal 73 Jahre alt ist und gesund ist. Spender zu finden, stellt sich für das DRK aber immer schwieriger da. „Wir verlieren mehr als wir hinzugewinnen“, so Küpper.

Jüngere spendeten zudem seltener Blut als Ältere. „Für jeden älteren Spender, den wir verlieren, brauchen wir rein rechnerisch drei jüngere.“