Bottrop. Deutschland gibt sich die Ehre in Bottrop, um den Abschied vom Bergbau zu zelebrieren. Bundespräsident Steinmeier sah das schon mal anders
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier fährt am Freitag, dem 21. Dezember, an einem Bergwerk vor, das er schon kennt: Im August 2009 hat er Prosper-Haniel bereits besucht, damals als SPD-Kanzlerkandidat. Und nach einer Grubenfahrt gesagt, er halte den Ausstieg aus der Steinkohle für falsch: Man solle die Förderung „über 2018 hinaus fortsetzen“. Das ist nichts geworden.
Heute, neun Jahre später, ist Steinmeier ironischerweise derjenige, der auf der offiziellen Abschiedsfeier für diesen Bergbau die Bundesrepublik vertritt. Deutschland gibt sich die Ehre, doch dies vorab: Spontaner Zutritt zu der Feier auf Prosper-Haniel ist nicht möglich.
Scharfe Sicherheitsvorkehrungen gelten
Das Werksgelände an der Bottroper Fernewaldstraße ist eh nicht öffentlich zugänglich, aber am heutigen Freitag gelten auch noch schärfere Sicherheitsvorkehrungen.
Die Abschiedsfeier beginnt um 16 Uhr mit einer Zeremonie am Schacht: Bergleute fördern ein symbolisches „letztes Stück Kohle“ zu Tage und übergeben es dem Bundespräsidenten. Um 17 Uhr geht es dann weiter in einem großen Festzelt, das in der Nähe des Schachtes aufgebaut wurde.
Und zum Abschluss das Steigerlied
Dort werden unter anderem Bundespräsident Steinmeier sowie der Präsident der EU-Kommission, Jean-Claude Juncker, und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet Reden halten. Auf der Liste stehen zudem Bernd Tönjes, der Vorstandsvorsitzende der RAG-Stiftung, und Miachael Vassiliadis, der Vorsitzende der Gewerkschaft IG BCE.
Der Schlusspunkt ist für circa 20 Uhr vorgesehen. Es kann nur einen geben: das Steigerlied.