Bottrop. Seit Wochen wird ein Wolf immer wieder in Kirchhellen gesichtet. Das Land hat ein Schutzgebiet am Niederrhein eingerichtet. Bottrop zählt dazu.
Am Flugplatz Schwarze Heide und an der Grenze zu Gahlen soll eine aus Niedersachsen eingewanderte Wölfin Schafe in Gehegen gerissen haben. Das Land hat jetzt ein erstes Wolfsgebiet am Niederrhein ausgewiesen. Es umfasst auch die Stadt Bottrop.
In der Gemeinde Schermbeck im Kreis Wesel wird nach Angaben des Landes seit mehreren Wochen eine Wölfin beobachtet, vor allem weisen 26 gerissene Schafe, Kotproben und genetische Untersuchungen auf das Tier hin. Das Präventionsgebiet sei bewusst sehr großzügig dimensioniert worden, teilt das NRW-Umweltministerium mit.
Öffentliche Förderungen
Ministerin Ursula Heinen-Esser: „Ab sofort können Maßnahmen zum Herdenschutz in Teilen der Kreise Kleve, Wesel, Borken und Recklinghausen sowie der Städte Bottrop und Oberhausen gefördert werden.“
Zwar wird formal noch nicht von einem standorttreuen Wolf gesprochen, dennoch werde davon ausgegangen, dass die gesichtete Wölfin bleibt. Das Tier ist unter anderem in Hünxe und in Duisburg gesichtet worden. Zeugen haben auch in Kirchhellen frühmorgens schon Wolfssichtungen gemeldet.
Rotwild auf der Straße
„Kontrollieren Sie die Zäune und halten Sie die Herden im Zweifel im Stall“, fordert SPD-Ratsherr und Naturschutzbeirat Markus Kaufmann die Hegewildhalter in Kirchhellen auf. Er weist darauf hin, dass Schaden nicht nur dadurch entsteht, dass die Wölfin Tiere reißt. Die Panik, die das Raubtier auslöst, kann Rotwild dazu treiben, verschreckt auf Straßen zu laufen. „Dadurch kann es vermehrt zu Wildunfällen kommen.“
Um alle Menschen vor Ort zeitnah zu informieren, wurde am Montag im Internet unter www.wolf.nrw.de das öffentlich zugängliche Wolfsportal NRW freigeschaltet.