Witten. . Mit großem Gerät rückt Straßen NRW vielen Eschen am Rande der L 924 (Herbeder Straße) und der B 226 (Ruhrdeich) zu Leibe. Die Bäume seien krank.

Autofahrer aus Herbede oder Heven dürften es längst bemerkt haben. Nicht nur die halbseitig gesperrte Ruhrbrücke sorgt im Berufsverkehr für Staus. Auch weiter in Richtung Zentrum droht eine Wartefalle auf der L 924 (Herbeder Straße). Dort lässt Straßen NRW im großen Stil Bäume fällen. Grund ist das Eschentriebsterben.

Der Landesbetrieb spricht von „Gefahrenbäumen“. sie seien von einem seit einigen Jahren auch in Deutschland verbreiteten Pilz befallen. Er nennt sich „Falscher Weißer Stengelbecher“. Die Triebe sterben zuerst ab. So trägt das Totholz kaum Blätter, selbst jetzt in der Vegetationszeit nicht. „Die geschädigten Bäume sind anfällig bei Wind und können jederzeit umkippen“, sagt Andreas Berg, Sprecher von Straßen NRW in Hagen.

15 Prozent des Bestandes betroffen

Seit einigen Tagen ist eine Firma mit großem Gerät vor Ort. Mit einem Fällkran werden die betroffenen Bäume entlang der Herbeder Straße oberhalb der Ruhr gekappt, um dann von einem Großhacker gegriffen und sofort zu Sägespänen gehäckselt zu werden. „Daraus wird grüner Strom gemacht“, sagt ein Mitarbeiter. Er schätzt die Zahl der zu fällenden Eschen auf „15 Prozent des Bestandes“. Neuanpflanzungen sind nicht vorgesehen. „Nach einem Jahr steht das hier wieder drei Meter hoch“, sagt er und zeigt auf den dicht bewachsenen grünen Rand.

Die Arbeiten in Witten werden mindestens bis Ende der Woche fortgesetzt. Nach der L 924 ist sofort die B 226 (Ruhrdeich) in Höhe der Edelstahlwerke an der Reihe. Die Fällbagger rollen immer weiter, bis nach Herdecke, Wetter und Sprockhövel. Etwas besser sieht es momentan für die Eschen aus, die in die Zuständigkeit der Stadt Witten fallen.

Stadt musste noch keine Eschen in diesem Jahr fällen

„Wir haben in diesem Jahr noch keine fällen müssen“, sagt Carsten Heier, der beim Betriebsamt zuständige Meister für die 30 000 Stadtbäume (ohne Wald). Die Eschen sind mit 861 Exemplaren eher schwach vertreten. 80 hätten in den letzten drei Jahren wegen des Pilzbefalls gefällt werden müssen, so Heier. Momentan nehme man nur tote Äste heraus, die für eine Gefahr sorgen könnten. Dies geschehe auch im Rahmen der jetzigen Kronenpflege.

„Massaria“ heißt der Pilz, der die Platanen in der Husemannstraße befallen hat.
„Massaria“ heißt der Pilz, der die Platanen in der Husemannstraße befallen hat. © Zabka, Archiv

Viel extremer sei derzeit der Befall mit dem Pilz „Massaria“. Aktuell werden alle Platanen kontrolliert, die nach Angaben der Stadt in großer Zahl betroffen sind, „gerade auf der Husemannstraße“. Heier: „Der Baumdienst holt teilweise armdicke Äste heraus.“ Man sehe den Pilz von oben. Damit abgestorbenes Holz nicht auf Bürgersteige oder Straßen fällt, müsse man es entfernen. Ein Baum sei auf der Steinbachstraße gefällt worden.