Duisburg. Fünf Tage sind geplant, um den polizeilichen Leiter des Führungsstabs zu befragen. Er brachte vor seinem Dienst den eigenen Sohn zur Loveparade.

Im Loveparade-Strafprozess wird seit Dienstag erstmals ein Polizist als Zeuge vernommen. Befragt wird der damalige polizeiliche Leiter des Führungsstabs am Veranstaltungstag, dem 24. Juli 2010.

Das Gericht hat insgesamt fünf Verhandlungstage für die Befragung angesetzt, so viele wie noch für keinen Zeugen vor ihm.In der Außenstelle des Landgerichts Duisburg auf dem Düsseldorfer Messegelände gab der 55-jährige, hochrangige Beamte zunächst einen groben Überblick über seine Tätigkeit im Zusammenhang mit der Loveparade. Er berichtete, dass er am Veranstaltungstag die Spätschicht als Stabsleiter zusammen mit einem Polizeiführer innehatte. In der Mittagszeit habe er zuvor noch seinen Sohn und dessen Bekannten auf der Veranstaltungsfläche abgesetzt.

Polizist will Fragen von Angehörigen beantworten

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In der Befragung durch den Vorsitzenden Richter Mario Plein ging es dann vor allem darum, wie der Zeuge die Rollen der zehn Angeklagten wahrgenommen hatte. Einzelne polizeiliche Maßnahmen im Zusammenhang mit dem sich am späten Nachmittag abzeichnenden verhängnisvollen Gedränge kamen zunächst nicht zur Sprache.

Zu Beginn seiner Aussage äußerte der Polizist den Wunsch, mit seiner Aussage auch Fragen von Angehörigen und Verletzten beantworten zu können.

Bei der Loveparade am 24. Juli 2010 in Duisburg gab es am einzigen Zu- und Abgang zum Veranstaltungsgelände ein so großes Gedränge, dass 21 Menschen erdrückt und mindestens 652 verletzt wurden. Angeklagt sind sechs Mitarbeiter der Stadt Duisburg und vier Beschäftigte der Veranstalterin Lopavent unter anderem wegen fahrlässiger Tötung. (dpa)