Düsseldorf. . Camping wird in Deutschland immer beliebter. Düsseldorfer Caravan-Salon zeigt über 2000 Fahrzeuge für fast jeden Geldbeutel.
An vielen Ständen feudeln sie noch mal kurz mit dem Staubwedel über den glänzenden Lack, hier und da werden noch ein paar Schräubchen am Stand festgezogen. Aber ansonsten ist alles bereit in den Düsseldorfer Messehallen für die Veranstaltung, die sich selbst weltgrößte Schau für Reisemobile nennt, offiziell aber „Caravan Salon“ heißt. Gestern war Fachbesuchertag, ab heute ist für alle Interessenten geöffnet.
Was gibt es zu sehen?
600 Aussteller aus aller Welt sind gekommen. Rund 2100 Reisemobile und Wohnwagen haben sie mitgebracht, dazu jede Menge Zelte und haufenweise Zubehör. Erwartet werden bis zum 2. September rund 200 000 Besucher, die sich am besten viel Zeit mitbringen. Die Ausstellungsfläche beträgt nämlich 214 000 Quadratmeter.
Wie beliebt ist Camping?
Sehr beliebt und es wird immer beliebter. Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden in Deutschland rund 31 000 Wohnmobile und 15 500 Wohnwagen neu zugelassen. Das ist ein Zuwachs von 10,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Und für 2019 rechnen wir mit einem weiteren Anstieg“, sagt Daniel Onggowinarso, Geschäftsführer des Caravaning Industrie Verbands Deutschland (CIVD). Auch weil Urlaub im eigenen Land oder im angrenzenden Ausland angesagt ist und die Zahl der über 50-Jährigen, die Zeit und Geld haben, wächst.
Was kostet ein Caravan mittlerweile?
Wenn Sie nicht unter Klaustrophobie leiden rund 5000 Euro. Sollten sie dagegen gerade einen Lotto –Jackpot geknackt haben, gibt es auch den „Morelo Empire Liner Silverstone“ für knapp 600 000 Euro. Fahren lässt sich der 15-Tonner nur mit LKW-Führerschein. Dafür hat er hinten auch eine Garage, in die formgenau ein Porsche 911 passt. Der ist im Lieferumfang allerdings nicht enthalten. Durchschnittlich kostete ein neuer Wohnwagen im vergangenen Jahr etwa 20 000 Euro, ein neues Wohnmobil lag bei 71 000 Euro. Dafür hält sich der Wertverlust angeblich in Grenzen, da auf dem Gebraucht-Wohnmobilmarkt die Nachfrage weitaus höher sein soll, als das Angebot, wie Händler berichten.
Gibt es Trends?
Aber sicher. Kompakte Fahrzeuge werden immer beliebter – vor allem weil sie leichter zu bewegen, vielfach sogar alltagstauglich sind. Jedenfalls machen ausgebaute Kastenwagen inzwischen die Hälfte der Reisemobilproduktion aus. Außerdem – Trend Nummer 2 – mögen es die Camper zunehmend komfortabel. Dreh- und Angelpunkt wird das Smartphone. Mit der richtigen Software kann es nicht nur die Füllstände etwa von Batterie und Wassertank abrufen, die Telefone können auch die Temperatur regeln, Licht dimmen und die Alarmanlage einschalten. „Sie machen“, sagt ein Experte von Mercedes, „so einen Campingwagen zu einem Smart-Home auf Rädern.“
Ist die Messe etwas für Neulinge?
Eindeutig ja. Bevor man allerdings ziel- und planlos durch die großen Halle irrt, sollte man die Sondershow „StarterWelt“ in Halle 18 ansteuern. Hier erfährt man nicht nur, welches Fahrzeug zu einem passt, wie die Bordtechnik funktioniert und was man beim Caravaning grundsätzlich beachten muss, hier gibt es erstmals auch Informationen zur Vermietung von Reisemobilen. „Das ist“, sagt ein CIVD-Sprecher, „ideal für alle Menschen, die mal ausprobieren wollen, ob das Caravaning etwas für sie ist, die aber nicht gleich viel Geld dafür ausgeben wollen.“
>> TAGESKARTE ONLINE BILLIGER
Der Caravan-Salon dauert noch bis 2. September. Geöffnet ist täglich von 10 bis 18 Uhr.
Die Online-Tageskarte kostet für Erwachsene 15 Euro und gilt zwei Tage, das Tagesticket an der Kasse kostet 18 Euro. Weitere Infos im Internet unter www.caravan-salon.de.