Essen. Ein Arzt, der in gehobener Position in einer medizinischen Einrichtung in Herne gearbeitet hatte, muss wegen schwerer Vergewaltigung und gefährlicher Körperverletzung in zwei Fällen ins Gefängnis. Das entschied am Dienstagabend das Landgericht Essen. Die VII. Strafkammer verurteilte ihn zu fünf Jahren und neun Monaten Haft, verhängte auch ein dreijähriges Berufsverbot. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Ein Arzt, der in gehobener Position in einer medizinischen Einrichtung in Herne gearbeitet hatte, muss wegen schwerer Vergewaltigung und gefährlicher Körperverletzung in zwei Fällen ins Gefängnis. Das entschied am Dienstagabend das Landgericht Essen. Die VII. Strafkammer verurteilte ihn zu fünf Jahren und neun Monaten Haft, verhängte auch ein dreijähriges Berufsverbot. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Fast fünf Lebensjahrzehnte war der promovierte Mediziner ein angesehener Bürger. Als er vor Jahren seinen Job im Ruhrgebiet antrat, stellte sein Arbeitgeber ihn voll des Lobes der Öffentlichkeit vor: Der persönliche Umgang mit dem Menschen liege ihm am Herzen, hieß es. Das Landgericht warf ihm jetzt vor, bei seinen Sexualpartnerinnen, darunter eine Ex-Patientin, K.o.-Tropfen oder Narkosemittel eingesetzt zu haben, um mit den bewusstlosen Frauen zu schlafen und Fotos anzufertigen. Einige sollen eingewilligt haben, weil ihn „die Wehrlosigkeit einer Frau“ gereizt habe. Richter Nils Feldhaus begründete das Berufsverbot mit dem „Missbrauch des Berufs als Arzt“ durch den Angeklagten. Er habe zudem in einem Fall die Dankbarkeit einer Patientin ausgenutzt. Gegen 100 000 Euro Kaution bleibt der Arzt auf freiem Fuß.