Essen. . Auch mit der Rückkehr zum Abitur nach neun Jahren kommen auf das Land enorme Kosten zu. Das Schulministerium rechnet allein für rund 2200 zusätzlich benötigte Lehrerstellen mit Mehrkosten von 110 Millionen Euro pro Jahr. Darüber hinaus brauchen die Schulen mehr Gebäude und Räume, um den zusätzlichen Schülerjahrgang unterzubringen – vor allem in größeren Städten ist der Bedarf offenbar erheblich.
Auch mit der Rückkehr zum Abitur nach neun Jahren kommen auf das Land enorme Kosten zu. Das Schulministerium rechnet allein für rund 2200 zusätzlich benötigte Lehrerstellen mit Mehrkosten von 110 Millionen Euro pro Jahr. Darüber hinaus brauchen die Schulen mehr Gebäude und Räume, um den zusätzlichen Schülerjahrgang unterzubringen – vor allem in größeren Städten ist der Bedarf offenbar erheblich.
Spitzenreiter ist wohl die Stadt Köln. Die Stadt berechnete, dass rund 150 Klassenzimmer plus 50 Fachräume benötigt würden. Die Schuldezernentin geht davon aus, dass fünf bis acht weiterführende Schulen gebaut werden müssen. Samt Grundstückkosten summierten sich die Ausgaben auf rund 200 Millionen Euro. Düsseldorf rechnet damit, dass etwa 85 neue Klassenräume gebraucht werden. In ersten Schätzungen kalkuliert die Verwaltung mit einem „niedrigen dreistelligen Millionenbetrag“.
Derzeit fragt das Schulministerium alle Städte und Kommunen nach dem zusätzlichen Platzbedarf und den erwartbaren Kosten. Bis April soll ein Gutachten diese Zahlen auswerten. In Essen rechnet die Verwaltung damit, dass durch G9 rund 45 Millionen Euro anfallen, weil 59 neue Klassenräume errichtet werden müssen. Die Summe entspricht ziemlich exakt dem Neubau eines Gymnasiums. Offen ist noch, ob tatsächlich ein Neubau nötig wird, oder Anbauten und Erweiterungen ausreichen. Oberhausen kalkuliert mit 24 neuen Räumen für rund 6,5 Millionen Euro, in Herne wird der Bedarf auf 19 neue Räume geschätzt.
Nicht alle Städte haben bereits eine Kalkulationen vorgenommen. Helmut Dedy, Geschäftsführer des Städtetags NRW, stellt klar: „Die Städte erwarten, dass das Land die Mehrkosten für den Umstieg vollständig erstattet.“