Der „Orden wider den tierischen Ernst“ ist für jeden Politiker Chance und Risiko zugleich. Einerseits ist es ein ehrenvolles Angebot, sich in der Fernsehsitzung des Aachener Karnevalsvereins (AKV) einem Millionenpublikum von seiner lustigen Seite zu zeigen. Fast alle Polit-Größen der alten Bundesrepublik von Strauß, Genscher und Blüm bis hin zum bergischen Karnevals-Skeptiker Johannes Rau nahmen es an. Zugleich droht immerzu die Blamage, denn nichts ist so schwer wie das Leichte.

Der „Orden wider den tierischen Ernst“ ist für jeden Politiker Chance und Risiko zugleich. Einerseits ist es ein ehrenvolles Angebot, sich in der Fernsehsitzung des Aachener Karnevalsvereins (AKV) einem Millionenpublikum von seiner lustigen Seite zu zeigen. Fast alle Polit-Größen der alten Bundesrepublik von Strauß, Genscher und Blüm bis hin zum bergischen Karnevals-Skeptiker Johannes Rau nahmen es an. Zugleich droht immerzu die Blamage, denn nichts ist so schwer wie das Leichte.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet ist, als Aachener zumal, ein erfahrener Besucher des „Ordens wider den tierischen Ernst“. Zum Ordensritter wurde er zwar noch nicht geschlagen, aber er trat bereits zweimal im Programm auf. 2005 zeigte der damals noch ziemlich unbekannte Europaabgeordnete mit seinem langjährigen Freund von den Grünen, dem nun scheidenden Parteichef Cem Özdemir, ungeahnte Qualitäten als Büttenredner.

Am gestrigen Samstag sollte es zur Neuauflage des schwarz-grünen Humorgespanns kommen – die Vorlage der gescheiterten Jamaika-Verhandlungen versprach einfach zu gute Pointen. Das Ergebnis können die Fernsehzuschauer am Montag in der ARD sehen.

Eigentlich fehlte Laschet durch das Düsseldorfer Regierungsgeschäft und die schwierigen Berliner Koalitionssondierungen die Zeit für eine Büttenrede. Wer Gags richtig platzieren will, braucht eigentlich viel Übung fürs richtige Timing. Der letzte NRW-Ministerpräsident, der beim AKV auftrat, machte zudem eher durchwachsene Erfahrungen. Jürgen Rüttgers legte 2010 zwar einen blitzsauberen Auftritt inklusive Bauarbeiter-Gesangseinlage hin, dürfte aber dennoch nicht gern daran zurückdenken.

Im aufziehenden Landtagswahlkampf wurde damals tagelang mit tierischem Ernst diskutiert, ob Rüttgers seine AKV-Rede über überbordenden Frikadellen-Konsum „nur aufgewärmt“ habe. Er hatte einige der von Profi-Kabarettisten vorbereiteten Pointen bereits in den vorherigen drei Jahren bei verschiedenen Karnevalsveranstaltungen abgefeuert. Der SPD war das im Landtag eine „Dringliche Anfrage“ wert.