Oberhausen. . An der über vier Meter großen Bronzestatue der nackten Göttin Concordia scheiden sich die Geister. Nun aber rückt die Realisierung näher.

Zwei Dinge stehen fest. Denn die hat der Rat der Stadt einstimmig beschlossen. Die große Bronze-Skulptur, die Concordia, des Oberhausener Künstlers Jörg Mazur wird aufgestellt – und zwar in der Mitte des Kreisverkehrs am Concordia-Haus in Erinnerung an die gleichnamige Zeche.

So weit, so gut. Aber wann wird die Tänzerin dort zu sehen sein? Frühestens 2019, eher 2020 oder später. Uwe Wilzewski, zuständig für die Koordination beim Handlungs- und Entwicklungskonzept „Brückenschlag“ besonders für den Stadtteil Lirich, äußert sich nur sehr vorsichtig zu diesem Thema. Gibt es doch zu viele Unwägbarkeiten des zeitlichen Ablaufs.

Geld vom Land NRW

Dabei ist die Concordia in das Brückenschlagkonzept aufgenommen worden. Für den Brückenschlag zwischen Innenstadt und Lirich sowie eine Aufwertung der Stadtteile fließen in den kommenden zehn bis 15 Jahren Gelder vom Land an die Stadt. Und hier liegt die Concordia-Krux. „Wir prüfen verschiedene Varianten, wie die Concordia fördertechnisch in den Brückenschlag eingebunden werden kann“, erklärt Wilzewski. Eine Möglichkeit wäre, die Skulptur zu einem Thema der Städtebauförderung zu machen. Genauso gut könnte man sich für eine andere Fördermöglichkeit entscheiden.

Diskussionen ausgelöst

Zu klären, welche Fördertöpfe geeignet sind, wird wohl bis Ende des Jahres dauern. „Wenn wir dann im Dezember dieses Jahres einen Förderantrag stellen und alles glatt läuft, stehen die Gelder frühestens Ende 2019 zur Verfügung“, sagt Wilzewski.

Schon bevor das Geld beantragt wird, muss der Boden untersucht werden, auf dem die Skulptur stehen soll. Denn um die große Skulptur aufzustellen, muss man auch tiefer ins Erdreich gehen. „Wäre der Boden belastet, müsste er saniert werden“, erklärt Wilzewski. Die Gelder dafür müsse man dann gleich mitbeantragen. Nachträglich mehr Geld zu fordern, sei nicht ratsam.

Natürlich müsste auch die Stadt, müsste der Stadtkämmerer sein Okay geben. Allerdings ist der kunstinteressierte Apostolos Tsalastras ein großer Befürworter der Concordia.

Die Schnittstelle zwischen Innenstadt und Lirich

Der Künstler Jörg Mazur ist der Überzeugung, dass seine Göttin der Eintracht nun erst recht und besonders gut in den Concordia-Kreisel nahe des Bero-Zentrums passe. Gerade diese Ecke sei die Schnittstelle zwischen Innenstadt und Lirich. Und die römische Göttin habe ja etwas Verbindendes.

Jörg Mazur hat seiner Concordia bereits im Jahre 2009 Leben eingehaucht. Als die Concordia raus aus dem Atelier rein mitten ins Leben sollte, löste die unbekleidete Dame mit dem wehenden Haar Diskussionen aus. Sexistisch wurde sie genannt.

Ja, es gab sogar die Stimmen, die die üppige Concordia als adipös bezeichneten – und damit als schlechtes Beispiel sahen.

Die meisten aber liebten die kraftvolle Figur, die als Göttin der Eintracht so sehr die Geister scheiden konnte. Ihr Schöpfer blickt jetzt auf den langen Zeitraum von 2009 bis 2019: „So lange dauert es, ein Zeichen der Eintracht zu setzen.“

>>>>>Die Skulptur wiegt mehrere Tonnen

Die Concordia-Skulptur, die einmal im Kreisverkehr am Concordia-Haus stehen soll, ist eine Riesin. Sie bringt es auf 4,50 Meter Höhe. Die römische Göttin der Eintracht wird komplett aus Bronze gegossen. Wenn man auch das Gewicht einer Dame nicht verrät, die Concordia wird mehrere Tonnen wiegen. Exakt kann Rolf Mayer, Chef der Düsseldorfer Kunstgießerei, die sich um die Skulptur kümmern soll, das noch nicht sagen.