Essen / Bottrop. Am Landgericht hat der frühere kaufmännische Leiter der Apotheke ausgesagt. Er spricht von erheblichen Diskrepanzen bei den Krebs-Wirkstoffen.

Im Prozess gegen den Bottroper Apotheker Peter Stadtmann hat heute vorm Essener Landgericht der Hauptbelastungszeuge ausgesagt.

Der ehemalige kaufmännische Leiter der Apotheke hat den Angeklagten schwer belastet. Der Zeuge sprach von „erheblichen Diskrepanzen“ zwischen den Mengen eingekaufter und produzierter Wirkstoffe. „Das war nicht mehr erklärbar“, sagte der 46-jährige Bottroper. Deshalb sei er im September 2016 zur Polizei gegangen.

Der Apotheker war am 29. November festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, Krebsmedikamente unterdosiert, aber voll abgerechnet zu haben. Der Schaden für die gesetzlichen Krankenkassen soll sich auf 56 Millionen Euro belaufen.

Der ehemalige kaufmännische Leiter der Apotheke war 2017 wegen seiner angeblichen Enthüllungen mit dem Deutschen Whistleblower-Preis ausgezeichnet worden. Der Angeklagte selbst hat sich noch nicht zu den Vorwürfen geäußert. dpa