Düsseldorf. . Knapp zwei Jahre nach dem Absturz der Germanwings-Maschine in den französischen Alpen hat ein Angebot der Lufthansa für Aufregung bei Angehörigen der 150 Todesopfer ausgelöst. Es gehe um die Bezahlung von Psychotherapien, bestätigte Rechtsanwalt Elmar Giemulla am Samstag einen Bericht der „Bild“. Im Gegenzug für die Kostenübernahme sollten die Angehörigen erklären, dass sie auf weitere Klagen gegen Germanwings und Lufthansa als deren Muttergesellschaft verzichten und bereits eingereichte Klagen zurückziehen würden. Es lägen mehreren Mandanten solche Erklärungen vor, sagte Giemulla.
Knapp zwei Jahre nach dem Absturz der Germanwings-Maschine in den französischen Alpen hat ein Angebot der Lufthansa für Aufregung bei Angehörigen der 150 Todesopfer ausgelöst. Es gehe um die Bezahlung von Psychotherapien, bestätigte Rechtsanwalt Elmar Giemulla am Samstag einen Bericht der „Bild“. Im Gegenzug für die Kostenübernahme sollten die Angehörigen erklären, dass sie auf weitere Klagen gegen Germanwings und Lufthansa als deren Muttergesellschaft verzichten und bereits eingereichte Klagen zurückziehen würden. Es lägen mehreren Mandanten solche Erklärungen vor, sagte Giemulla.
„So lasse ich nicht mit mir umgehen“, zitiert „Bild“ eine Frau aus Krefeld, die im März 2015 bei dem Absturz ihren Bruder und eine Nichte verloren hatte. Auch Giemulla betonte, betroffene Mandanten seien empört. Unterschrieben habe die Verzichtserklärung niemand.
Die Luftfahrtgesellschaft wies die Vorwürfe zurück. Germanwings und Lufthansa würden aktuell Angehörigen auf freiwilliger Basis Kosten für bestimmte Leistungen erstatten, etwa therapeutische Behandlungen. Damit leisteten Germanwings und Lufthansa „über das gesetzlich verpflichtende Maß hinaus wichtige Hilfe. „Zu unserem Bedauern wurden ebendiese freiwilligen Leistungen von einigen Anwälten genutzt, um juristisch gegen Unternehmen der Lufthansa-Gruppe vorzugehen“, heißt es in einer Stellungnahme. Man könne künftig dieses freiwillige Angebot aber nur aufrechterhalten, wenn dieses ausgeschlossen sei.
Anwalt Giemulla hatte im Herbst für fast 200 Mandanten Zivilklagen am Landgericht Essen eingereicht, um höhere Schadenersatzleistungen zu erreichen. Für jedes Todesopfer hat die Lufthansa 25 000 Euro bezahlt, nahe Angehörige bekamen je 10 000 Euro Schmerzensgeld.
Für die Krefelder Mandantin werde er ebenfalls Klage einreichen, sagte Giemulla. Sie richte sich an die Flugschule in Arizona, in der der depressive Copilot Andreas Lubitz gelernt hatte. Lubitz hatte den Ermittlern zufolge den Airbus absichtlich gegen einen Berg gesteuert.