Witten. . „Satan lives“ – „der Teufel lebt“ Das schrieben Daniel und Manuela Ruda am 6. Juli 2001 mit Blut an ein Fenster in der Wittener Breite Straße. Das Paar hatte einen Arbeitskollegen (33) mit 66 Messerstichen und Hammerschlägen getötet, im Namen des Teufels. Gestern kam der Satanistenmörder von Witten nach 15 Jahren Haft und über einem Jahr in der Psychiatrie endgültig frei.
„Satan lives“ – „der Teufel lebt“ Das schrieben Daniel und Manuela Ruda am 6. Juli 2001 mit Blut an ein Fenster in der Wittener Breite Straße. Das Paar hatte einen Arbeitskollegen (33) mit 66 Messerstichen und Hammerschlägen getötet, im Namen des Teufels. Gestern kam der Satanistenmörder von Witten nach 15 Jahren Haft und über einem Jahr in der Psychiatrie endgültig frei.
„Der Herr Ruda wird gerade entlassen“, teilte Anwalt Hans Reinhard am Freitagmorgen mit. Er hatte beantragt, die Reststrafe zur Bewährung auszusetzen. Das Landgericht Bochum hatte das auch bewilligt, doch Oberstaatsanwalt Andreas Bachmann legte dreimal Beschwerde ein: Er hielt Ruda weiter für gefährlich. Seinen letzten Einwand zog er nun zurück, da das Oberlandesgericht Hamm wohl in Kürze zugunsten Rudas entschieden hätte.
Dessen Haftzeit wäre schon im Sommer 2016 abgelaufen, wurde aber bis Frühjahr 2018 verlängert, weil ein Aufenthalt in der geschlossenen Psychiatrie ausnahmsweise nicht angerechnet worden war. Rudas Ex-Frau Manuela dagegen wurde zwar zu 13 Jahren verurteilt, verbrachte jedoch nur neun Jahre in der Psychiatrie, bis sie vorzeitig entlassen wurde. Daniel Ruda zeigte sich erst nach zehn Jahren Haft therapiewillig. Stets soll er gesagt haben: „Ich bin doch nicht bekloppt.“
Schon im Urteil wurde ihm eine narzisstische Persönlichkeitsstörung bescheinigt. Anwalt Reinhardt: „Er fühlte sich allen anderen überlegen und wollte sich selbst inszenieren. Dafür ist er über Leichen gegangen.“ Doch längst habe er dem Satanskult abgeschworen. Gerichte und Sachverständige hätten seinem Mandanten bescheinigt, dass von ihm keine Gefahr mehr ausgehe. Ruda bleibe aber an der Leine. „Er steht unter Führungsaufsicht“, hat einen Bewährungshelfer.
Ruda, der seinen Namen ändern ließ, dürfte gestern von seiner neuen Freundin am Bochumer Gefängnis abgeholt worden sein. Sie hatte er über eine Brieffreundschaft aus dem Gefängnis heraus kennengelernt. Der gebürtige Hertener war zuletzt in der Automobilbranche tätig und hat bis heute Kontakt zu Mutter und Schwester, sagt sein Anwalt. Das Ruhrgebiet werde er aber wohl verlassen. „Ihn kennt ja jeder hier.“