Abgewählte Regierungsmitglieder verabschieden sich auf sehr unterschiedliche Weise aus ihren Ämtern. Von Hannelore Kraft, Ralf Jäger oder Garrelt Duin war zuletzt wenig zu sehen. Es zieht sie nicht mehr in die Öffentlichkeit. Anders ist das bei Norbert Walter-Borjans. Der Noch-Finanzminister, der wegen seines komplizierten Namens von Freunden und Gegnern „Nowabo“ genannt wird, hatte sogar noch zu einer Pressekonferenz eingeladen. Thema: „Bilanz der Finanzpolitik seit 2010“. Eigentlich ist es ja furchtbar, wenn einer, dessen Amtstage gezählt sind, der Welt erklären möchte, dass er ein guter Minister war. Aber in diesem Fall – und wohl nur in diesem speziellen Fall – nimmt das keiner übel.
Abgewählte Regierungsmitglieder verabschieden sich auf sehr unterschiedliche Weise aus ihren Ämtern. Von Hannelore Kraft, Ralf Jäger oder Garrelt Duin war zuletzt wenig zu sehen. Es zieht sie nicht mehr in die Öffentlichkeit. Anders ist das bei Norbert Walter-Borjans. Der Noch-Finanzminister, der wegen seines komplizierten Namens von Freunden und Gegnern „Nowabo“ genannt wird, hatte sogar noch zu einer Pressekonferenz eingeladen. Thema: „Bilanz der Finanzpolitik seit 2010“. Eigentlich ist es ja furchtbar, wenn einer, dessen Amtstage gezählt sind, der Welt erklären möchte, dass er ein guter Minister war. Aber in diesem Fall – und wohl nur in diesem speziellen Fall – nimmt das keiner übel.
Denn „Nowabo“ ist ein besonderer Typ, und sein Abgang hat Stil. Häufig fangen Minister stark an und schwächeln später (siehe Ralf Jäger). Bei „Nowabo“ war es andersherum. Sein Start vor sieben Jahren fiel unglücklich aus: Das Verfassungsgericht zog bei seinem Nachtragshaushalt die Notbremse, und dann „fand“ der Minister zufällig eine Milliarde Euro im Haushalt, ohne erklären zu können, wo das Geld herkam. „Das war der frustrierendste Moment in meiner Amtszeit“, sagt er heute.
2017 lacht niemand mehr über „Nowabo“. Überall, in Düsseldorf, Berlin, Malta, Zypern und Panama gilt der 64-jährige Rheinländer als Verteidiger der Steuergerechtigkeit. In der Schweiz ist er womöglich lebenslang eine Unperson, weil er Datenträger ankaufen ließ, die deutsche Steuersünder in der Alpenrepublik entlarvten. In NRW hinterlässt er seinem Nachfolger einen Haushalt, der nicht wirklich gut ist, aber erheblich aufgeräumter als im Jahr 2010.
Zu „Nowabos“ letzter Pressekonferenz kamen viele, die gut und schlecht über ihn geschrieben haben. Er gab – wie üblich – jedem die Hand und bedankte sich „für die kritische Begleitung“. Wohin der Weg ihn führt, ist ungewiss. „Es muss bei mir keine Schäuble’sche Biografie werden“, witzelte der Politiker. Übrigens: Im Gegensatz zu Schäuble könnte „Nowabo“ sogar in Griechenland Urlaub machen.