Duisburg. . Das Gesundheitsamt sieht einen Zusammenhang zwischen dem Masernausbruch in Duisburg und tausenden Erkrankungen in Rumänien.

Der Ausbruch der Masern in Duisburg zu Jahresbeginn mit über 300 Fällen steht offenbar im Zusammenhang mit einer grassierenden Masernerkrankung in Rumänien. Dort sind nach Angaben europäischer Gesundheitsbehörden über 4000 Menschen erkrankt. Laut einem Bericht des Gesundheitsamtes sind die meisten Infizierten in Duisburg ebenfalls Rumänen.

Den Bezug zu Rumänien haben Untersuchungen Betroffener ergeben. Laut Bericht handelt es sich „bei dem in Duisburg vorhandenen Masernstamm“ um denselben, „der zurzeit auch in Rumänien zirkuliert“. Während ab Ende Januar vorwiegend EU-Zuwanderer aus Südosteuropa erkrankt waren, hatten sich danach auch Deutsche angesteckt; sie sind seit Mitte Mai mit 85 die zweitgrößte Patienten-Gruppe.

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Mittlerweile sind die Zahlen rückläufig, die Neuerkrankungen schwanken um zehn pro Woche. Im April waren es noch teils weit über 30. Das Gesundheitsamt geht aber von einer hohen Dunkelziffer aus. Oft fielen die Erkrankungen erst auf, als Familien mit ihren Kindern in Notambulanzen der Krankenhäuser auftauchten.

Problem bleibt, dass die Stadt mit ihren Impf-Appellen in den vorrangig betroffenen Gruppen nur schwer durchdringt. Oft fehlt auch der Krankenversicherungsschutz. Nur 420 Personen wurden in den vergangenen Monaten in Duisburg geimpft, das reiche nicht aus, heißt es, „um den Ausbruch einzudämmen“. (-er)