Ruhrgebiet. . Übernachten im Haus unterm Erdhügel, Ponys füttern auf dem Bauernhof und am wiederentdeckten Trimm-Dich-Pfad die Muskeln spielen lassen: Mit Ideen wie diesen und einem über 330 Seiten starken Konzept will der Regionalverband Ruhr (RVR) die fünf in die Jahre gekommenen Revierparks in der Region kräftig aufwerten.

Übernachten im Haus unterm Erdhügel, Ponys füttern auf dem Bauernhof und am wiederentdeckten Trimm-Dich-Pfad die Muskeln spielen lassen: Mit Ideen wie diesen und einem über 330 Seiten starken Konzept will der Regionalverband Ruhr (RVR) die fünf in die Jahre gekommenen Revierparks in der Region kräftig aufwerten.

58,5 Millionen Euro sollen ab 2018 in die Anlagen zwischen Dortmund und Duisburg investiert und dafür mehrere Fördertöpfe angezapft werden. „Die Parks sollen auch in Zukunft Orte der Begegnung und Erholung bleiben“, sagt RVR-Direktorin Karola Geiß-Netthöfel.

In den 70er-Jahren sind die fünf Revierparks als grüne Oasen mit Bädern und weiten Wiesen zwischen Zechen-Bauten und Revier-Industrie angelegt worden. Doch jahrelang haben der RVR und die jeweils beteiligten Städte als Träger der Parks so wenig investiert, dass der Zustand der Grünanlagen inzwischen vielerorts desolat ist: Verfaulte Holzbänke, Stolperfallen auf ungepflegten Wegen und zugewucherte Sandkästen mit Biotopcharakter sind wenig einladend.

Wie aus dem am Dienstag erstmals im RVR-Wirtschaftsausschuss vorgestellten Konzept deutlich wird, sollen die Parks je eigene Profile und Mottos erhalten. In Duisburg würde Mattlerbusch demnach für rund 12,5 Millionen Euro zum Ort für einen „Tag Ferien“ mit Heuhotel und Bauernhof samt Imkerei weiterentwickelt. Vonderort (Bottrop/Oberhausen) soll sich mit einer Finanzspritze von etwa 9,8 Millionen Euro als „Park in Bewegung“ mit Mountainbike-Areal und Reparaturlabor profilieren. Den größten Nachholbedarf sehen die Planer in Nienhausen (Essen/Gelsenkirchen), wo bis zu 15 Millionen Euro in den Umbau zum „Parklabor“ mit Regenwasser-Erlebniswelt und Auen investiert werden sollen. Der Gysenbergpark in Herne würde sich derweil mit Geldern in Höhe von rund 9,8 Millionen Euro als Freizeitfläche mit historischen Karussells und neuer Promenade mausern, während für Wischlingen in Dortmund knapp elf Millionen Euro bereit stünden, die etwa einem Naturschutzpfad und einem Baumhaushotel dienen sollen.

Sparen will der RVR auch – bei der Pflege. Aufwändige Grünarbeiten sollen reduziert werden, indem ungenutzte Anlagen aufgegeben und die Parks naturnaher gestaltet werden: Grün darf wilder wachsen.