Armin Laschet weiß, wie sich Niederlagen anfühlen. 1998 ist der CDU-Wahlgewinner vom vergangenen Sonntag aus dem Bundestag gekegelt worden. 2010 verlor er sein Amt als NRW-Integrationsminister. Beim späteren Machtkampf in Düsseldorf hatte er gleich zweimal hintereinander knapp das Nachsehen. CDU-Landesvorsitzender wurde er, weil Norbert Röttgen nach der verlorenen NRW-Wahl 2012 lieber nach Berlin zurückkehrte.
Armin Laschet weiß, wie sich Niederlagen anfühlen. 1998 ist der CDU-Wahlgewinner vom vergangenen Sonntag aus dem Bundestag gekegelt worden. 2010 verlor er sein Amt als NRW-Integrationsminister. Beim späteren Machtkampf in Düsseldorf hatte er gleich zweimal hintereinander knapp das Nachsehen. CDU-Landesvorsitzender wurde er, weil Norbert Röttgen nach der verlorenen NRW-Wahl 2012 lieber nach Berlin zurückkehrte.
Bei Laschets Frau Susanne war die Erinnerung an solch schwere Stunden in der Politik auch in dem Moment noch präsent, als ihr Mann gerade in der CDU-Parteizentrale gefeiert und als Sensationssieger durch die Fernsehstudios gereicht wurde. Die Frau des künftigen Ministerpräsidenten fühlte irgendwie mit der dramatisch abgewählten Amtsinhaberin Hannelore Kraft: „Ich weiß, wie schrecklich es ist, wenn man auf die Schnauze fällt und alle gucken dabei zu“, sagte sie.
Kraft zeigte in der Niederlage jedoch Format, das viele beeindruckte. Nur 20 Minuten nach der ersten Prognose stieg sie bei der traurigen SPD-Wahlparty auf die Bühne und tröstete die Genossen mit knapp drei Minuten Klartext: Dank an die Unterstützer, Übernahme der vollen Verantwortung, Rücktritt von allen Parteiämtern. Ihrem Konkurrenten Laschet wünschte sie „eine gute Hand für unser Land“. Beim anschließenden Interview-Marathon bemühte sich Kraft, den SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz möglichst unbeschadet durch diesen bitteren Wahlabend zu bringen. Ein letzter Dienst an ihrer Partei.
Anderntags verzichtete Kraft sogleich auf alle Insignien der Macht. Obwohl Ministerpräsidenten in NRW noch ein Jahr nach dem Ausscheiden aus dem Amt Anspruch auf Dienstwagen, Chauffeur, repräsentatives Büro und zusätzliche Mitarbeiter haben, will die Noch-Ministerpräsidentin künftig als einfache Wahlkreis-Abgeordnete aus Mülheim im Familien-Renault zum Landtag fahren. Schon am Montag nach der Wahl war sie ohne Entourage durch das Parlament gelaufen und hatte ihre Tasche wieder selbst getragen. Ihre Mitarbeiter boten Laschet derweil Hilfe bei der Übergabe der Amtsgeschäfte an. Ein solch rascher Umstieg zurück ins normale Leben gelingt nicht jedem.