Gelsenkirchen/Lünen. . Die Pläne der Landesregierung zum Bau von landesweit fünf neuen Kliniken für psychisch kranke Straftäter müssen am Standort Lünen nachgebessert werden. Die Lärmbelastung durch ein angrenzendes Industriegebiet sei nicht korrekt ermittelt worden, erklärte am Dienstag das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen. Die Stadt Lünen hatte das Gericht angerufen. Ihre Klage gegen den gesamten Standortplan wurde zwar abgewiesen. Das Land muss allerdings vor der endgültigen Entscheidung über den Bauantrag die Lärmfrage klären.

Die Pläne der Landesregierung zum Bau von landesweit fünf neuen Kliniken für psychisch kranke Straftäter müssen am Standort Lünen nachgebessert werden. Die Lärmbelastung durch ein angrenzendes Industriegebiet sei nicht korrekt ermittelt worden, erklärte am Dienstag das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen. Die Stadt Lünen hatte das Gericht angerufen. Ihre Klage gegen den gesamten Standortplan wurde zwar abgewiesen. Das Land muss allerdings vor der endgültigen Entscheidung über den Bauantrag die Lärmfrage klären.

Außerhalb des Verfahrens wollen sich Land und Stadt über ein mögliches Alternativgrundstück neben dem Gelände der ehemaligen Zeche Victoria beraten. Das alte Kokereigelände von RWE ist aber hoch belastet und aus Landessicht weniger geeignet. Die Sanierung dürfte auch mehr Geld und Zeit kosten. Lünens Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns (SPD) verweist auf eine Machbarkeitsstudie, die das Gelände als Standort für möglich halte.

Während die Klage in der Lärmfrage erfolgreich war, erlitt die Stadt Lünen in anderen Punkten vor Gericht Schiffbruch. Sie sah sich in ihrer Planungshoheit übergangen. Das Gericht sieht die Standortwahl aber als in Ordnung an. Außerdem sei das von Lünen ins Feld geführte Sondernutzungsrecht Bergbau faktisch nicht mehr gegeben.

Die Lärmfrage bezieht sich vor allem auf die ansässigen Firmen, unter anderem einen Baustoffhandel. Dort dürfen ab fünf Uhr Lkw be- und entladen werden. Ein Gutachter betonte, eine Lärmschutzwand der Klinik müsste zehn Meter hoch sein.

Bei der Planung der fünf Forensik-Standorte hat das Land auch in Reichshof im Oberbergischen noch Schwierigkeiten. Dort hat der Kreis den ausgewählten Standort wegen einer seltenen Fledermauspopulation unter Naturschutz gestellt.

Wuppertal kooperiert mit dem Land. Die Stadt favorisiert aber statt einer zentral gelegenen früheren Kaserne ein Grundstück am Stadtrand – gegen die Vorbehalte der Anwohner. In Hörstel (Münsterland) soll auf dem Gelände eines alten Flugplatzes gebaut werden. In Haltern muss noch ein Bergbaugelände geräumt und umgewidmet werden.