Duisburg. Bei den "Extreme Playgrounds" ließen BMX- und Mountainbike-Fahrer aus aller Welt in der Kraftzentrale des Duisburger Landschaftsparks Nord die Räder durchdrehen und tonnenweise Schlamm spritzen.

Der Dreck türmte sich zu meterhohen Haufen, Staubwolken wehten durch die riesige Halle, Bröckchen aus Lehm klebten auf dem Boden. Wurde in der Kraftzentrale des Duisburger Landschaftsparks schon länger nicht mehr gewischt? Um hier wieder Ordnung hinein zu bekommen, würden die Putzkolonnen mit Baggern anrücken müssen. Aber das war gewollt, denn ohne den Dreck würden die "Extreme Playgrounds" gar nicht funktionieren. 28 BMX- und Mountainbike-Fahrer aus aller Welt stürzten sich am Sonntag in die Tiefe, um dann bei den Sprüngen über die Hügel eine gute Figur zu machen.

2.500 Meter Balken, 3.500 Schrauben und 160 Tonnen Lehm wurden allein für die BMX-Strecke verbaut. Die Mountainbiker hatten zudem noch ihren eigenen Kurs, der allerdings nicht dreckig war.

"Dirt Style" heißt also der Wettkampf für die BMX-Fahrer, "Slope Style" ist für die Biker mit den etwas größeren Rädern. In beiden Disziplinen geht es nicht darum, als erster im Ziel anzukommen, sondern aufregende Tricks zu zeigen und danach möglichst wieder auf den Pedalen zu stehen.

Das funktionierte auch meistens, schließlich gingen die Helden der Szene zwischen Australien und Amerika an den Start. Schon während der Aufwärmphase deuteten sie ihr Können an. Doch die besten Nummern hielten sie für die Wettkämpfe zurück, die schon beim Zusehen Bauchschmerzen verursachten.

Simon Kirchmann aus Köln gab in seinem ersten Lauf alles, bot nach der Durchfahrt des "Slope Style"-Parcours drei hervorragende Sprünge. Beim ersten stand er in der Luft neben seinem Fahrrad, beim zweiten nahm er in mehr als zehn Metern Höhe die Hände vom Lenkrad und beim dritten schließlich zeigte er einen "Superman" – er reckte sich wie der fliegende Held nach hinten.

Schrecksekunden

Doch es gab auch Schrecksekunden. Aus ihrem Jubel gerissen wurden die Fans in der Kraftzentrale, als Timo Pritzel aus Berlin einen Salto zeigte, dann aber nicht glücklich landen konnte. Wenige Momente später stand er zum Glück schon wieder am Mikrophon des Kommentators und winkte den Zuschauern zu. Solch brenzlige Szenen gab es in der Kraftzentrale einige.

Für die Besucher, die sich in der Sportart auskennen, war das auch nichts Besonderes. Alle anderen machten immer wieder große Augen. Doch schöner war es für alle, sich gemeinsam über die perfekten Sprünge zu freuen.

Sprünge, Schlamm und Schrecksekunden

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