Castrop-Rauxel. Monatelang wurde für das Peter-Alexander-Musical geprobt. Jetzt ist es fertig. "Liebe, Jazz und 1000 Schlager", heißt die Revue. Ins Leben gerufen wurde sie von Peter Grimberg, der schon mit Peter Kraus über die Bühne rockte.

Wenn der Peter mit dem Peter: Im Juni erfüllte er sich einen Lebenstraum, mietete die Essener Grugahalle, zog eine eigene Swing-Gala mit Ballett und Orchester auf und rockte mit seinem Idol Peter Kraus . Nun huldigt Peter Grimberg einem weiteren Star aus Kindheits- und Jugendtagen: Vorhang auf für die erste deutsche Peter-Alexander-Revue - made in Wanne-Eickel, Uraufführung in Gladbeck.

Was gibt's Schöneres, als es sich an nasskalten Sonntagen vor der Flimmerkiste bequem zu machen und die schrullig-liebenswerten Komödien aus den 50er, 60er und 70er Jahren anzuschauen? Damals ein Superstar, bis heute unvergessen: Peter Alexander. Ob in den Lustspielen "Die süßesten Früchte", "Der Musterknabe", "Peter schießt den Vogel ab" oder "Hurra, die Schule brennt", als Graf Bobby, Charleys Tante oder braver Soldat Schwejk, mit Nr. 1-Hits wie "Der letzte Walzer", "Delilah" und "Die kleine Kneipe" oder in ZDF-Shows mit bis zu 38 (!) Millionen Zuschauern: Vier Jahrzehnte war Peter der Große als Schauspieler, Sänger und Showmaster unerreicht.

Peter Grimberg maßt sich nicht an, in die Fußstapfen Peter Alexanders zu treten. "Das schafft heutzutage niemand mehr." Gleichwohl wundert sich der Sänger, Produzent und Entertainer aus Wanne-Eickel, warum das Lebenswerk des Österreichers bislang nicht für die Bühne aufbereitet wurde. "So schöne und noch weithin bekannte Lieder, so herrliche Kulissen aus der Wirtschaftswunderzeit: Das schreit doch nach einer Hommage an diesen großartigen Künstler und Menschen!"

Im vergangenen Sommer begab sich Grimberg auf Spurensuche. In der Alpenrepublik, wo er 1962 geboren wurde (erst 1966 ging's mit den Eltern ins Revier), gelang es ihm zwar nicht, Peter Alexander zu treffen: Der 81-Jährige lebt zurückgezogen und abgeschirmt von der Öffentlichkeit in seinem Haus in Grinzing im 19. Wiener Bezirk. Doch ein Freund der Familie stellte den Kontakt zu Alexanders Tochter her, die eine Galerie betreibt und versprach, Vater von der Bühnenproduktion zu erzählen: "Der wird sich ganz bestimmt darüber freuen."

Monatelang wurde geprobt. Jetzt ist das Musical bühnenreif. "Liebe, Jazz und 1000 Schlager", heißt die Revue, die am 30. November in der Stadthalle Gladbeck Premiere feiert. Angelehnt an das 1960 gedrehte "Weiße Rößl am Wolfgangsee", erklingen 20 Filmmelodien aus den 50er und 60er Jahren, darunter "Mille mille baci", "Ich zähle täglich meine Sorgen" und natürlich "Im Weißen Rößl". Im zehnköpfigen Ensemble wirken mit den Interpreten Horst Freckmann und Marion Willmer langjährige Weggefährten von Peter Grimberg mit. Dem Sunnyboy bleibt die Rolle des jungen Peter Alexander vorbehalten. Die Ähnlichkeit ist verblüffend; den Wiener Schmäh hat er prächtig drauf. Den Besuchern verspricht er nicht nur Musik, sondern auch Sketche in originalgetreuen Kostümen: "ein Feuerwerk der guten Laune", wie es damals so schön-schaurig hieß.

Ein Herzensanliegen vonGrimberg ist die Unterstützung für die Deutsche Krebshilfe. Seine Tochter Jessica (19) ist nach einer Tumor-Erkrankung halbseitig gelähmt. Mit seinem Idol fühlt er eine Wesensverwandtschaft: Peter Alexanders Frau Hilde starb 2003; ihren Tod hat er nie verwunden. Den Erlös aus der CD "Liebe, Jazz und 1000 Schlager" und einen Teil der Eintrittsgelder spendet der Wanne-Eickeler der Krebshilfe. "Vielleicht", hofft er, "lerne ich meinen Namensvetter ja doch noch einmal kennen." Wenn der Peter mit dem Peter . . .