Ratingen-Lintorf. . Nach der Sprengung eines Geldautomaten in Ratingen hat die Polizei am Donnerstagmorgen Verdächtige gefasst. Sie waren mit Motorrollern geflüchtet.

  • Geldautomat in Bank in Ratingen-Lintorf gesprengt
  • Täter wollten offenbar in Wohngebiet in Autos umsteigen
  • Landrat von Kreis Mettmann dankt den "besonders aufmerksamen Zeugen"

Nach der Sprengung eines Geldautomaten in Ratingen hat die Polizei am Donnerstagmorgen fünf Verdächtige gefasst. Um 4.52 Uhr gab es in einer Commerzbank-Filiale im Ortsteil Lintorf eine Explosion. Anwohner alarmierten daraufhin die Polizei. Die setzte auf der Suche nach den Tätern auch einen Hubschrauber ein.

Um 7.15 Uhr meldete ein Polizeisprecher, dass drei Verdächtige gefasst worden seien. Sie seien zuvor beobachtet worden, wie sie mit zwei Motorrollern vom Tatort geflüchtet waren. Dabei sei es zu einem Zusammenprall oder einem Beinnaheunfall mit einem Fußgänger gekommen, hieß es bei der Polizei. Dieser Fußgänger werde nun dringend als Zeuge gesucht.

Verdächtige kommen offenbar aus den Niederlanden

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Die drei Verdächtigen hatten sich anschließend auf der Flucht vor der Polizei in einer Garage des Allwetterbades Lintorf verbarrikadiert, was Zeugen der Polizei berichteten. Sondereinsatzkräfte umstellten das Gebäude. Die drei Männer im Alter von 22 bis 25 Jahren gaben schließlich auf. In der Garage stellte die Polizei dann die Motorroller sicher, weiteres Tatwerkzeug und die Beute aus dem gesprengten Geldautomaten.

Nur wenige Minuten nachdem die drei Niederländer festgenommen worden waren, wurde die Polizei erneut durch Zeugen auf verdächtige Personen hingewiesen. In einem nahe gelegenen Wohngebiet waren mehreren Anwohnern zwei Männern aufgefallen, die dort mit zwei niederländischen Autos "auf irgendetwas warteten", berichtete die Polizei am Donnerstagmittag. Dies seien "die entscheidenden Hinweise" gewesen, womöglich die gesamte Tätergruppe zu fassen. Die beiden 18 und 24 Jahre alten Männer wurden wegen dringendem Tatverdacht festgenommen, die beiden Autos sichergestellt.

Landrat lobt "besonders aufmerksame Zeugen"

"Ein großes Lob den mehr als aufmerksamen Zeugen", sagte eine Sprecherin am Morgen. Die Ermittlungen gehen indes weiter. Die örtliche Kriminalpolizei wird von Ermittlern der eigens für diese Delikte ins Leben gerufenen Ermittlungskommission "Heat" des Landeskriminalamts NRW unterstützt. Derzeit würden Spuren gesichert und ausgewertet.

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Thomas Hendele, Landrat im Kreis Mettmann, lobte in einer Mitteilung neben der "hervorragenden Zusammenarbeit der Einsatzkräfte", auch die Zeugen: "Unser ganz besonderer Dank gilt den besonders aufmerksamen und vorbildliche handelnden Zeugen, die mir ihrem Engagement diesen schnellen Festnahmeerfolg der Polizei erst möglich gemacht haben". Die Kreispolizei Mettmann sucht unterdessen noch weitere Zeugen, insbesondere zu dem Unfall oder Fast-Unfall auf der Krummenweger Straße. "Es wird dringend gebeten, sich bei der Ratinger Polizei zu melden, unter der Telefonnummer: 02102/9981-6210.

Nach Daten des Bundeskriminalamts ist vor allem NRW im Fokus der Täter, die Geldautomaten sprengen. Täter kämen meist aus den Niederlanden und würden NRW wegen der Nähe und der guten Verkehrsanbindung bevorzugen. Alleine in diesem Jahr sind in NRW bereits mehr als 90 Geldautomaten gesprengt worden. Im gesamten vergangenen Jahr wurden in NRW 67 Fälle gemeldet. (dae)