Ruhrgebiet. . Zur Fußball-EM wird es in vielen Revier-Städten wieder Rudelgucken geben. Doch der Trend zum Public Viewing flache ab, heißt es. Ein erster Überblick.

Als Deutschland 2014 Fußball-Weltmeister wurde, war Recklinghausens Bürgermeister Christoph Tesche (CDU) leider ganz weit weg. Auf einem Schiff, urlaubshalber, den ersten Tag. Weil seine Frau einfach nicht nach Fußball guckt, wenn sie Urlaub plant! Jetzt passiert das gleiche wieder: Zum EM-Endspiel ist Tesche wieder auf einem Schiff, urlaubshalber, den ersten Tag. Abergläubischen Fußballfans, also allen, sagt das ganz klar: Deutschland wird gewinnen.

Vor dem Recklinghäuser Rathaus haben sie dieser Tage schon mal abgemessen, wie die Public-Viewing-Arena 2016 aufgestellt wird. Vor der historischen Kulisse ist sie vielleicht die schönste im Ruhrgebiet. Und auch die größte wird wohl wieder da sein: Im Bochumer Westpark bietet sie 15 000 Plätze. Ein Klacks für Organisator Marcus Gloria, der auch das ungleich größere Festival „Bochum total“ im Griff hat. Letzte Gespräche laufen.

„Wir haben keinen Sponsor gefunden“

Freilich gibt es auch mehrere Plätze, die sind nicht mehr am Start. Es wird kein Fußballgucken in der Essener Grugahalle geben, da „Public Viewing in Essen und Deutschland kein steigender Trend mehr ist“, so Thomas Siepmann von der Agentur „tas“. Man suche kleinere Veranstaltungsorte. Auch Velbert meldet sich ab, denn „wir haben keinen Sponsor gefunden“, sagt Holger Syhre, der Geschäftsführer der „Kultur- und Veranstaltungs-GmbH“. In Herne wird es ebenfalls kein großes Public Viewing mehr geben.

Für den Dortmunder Friedensplatz hingegen sieht es gut aus, wo alles begann mit den Erfolgen von Borussia Dortmund in den 90er-Jahren: 10 000 Menschen können dort schauen. Wie in Bochum, läuft auch hier die Feinabstimmung. Auch mit den Westfalenhallen: Wenn die Leute auf dem Friedensplatz gucken können, machen sie in der Halle zumindest während der Vorrunde nichts. Endrunde offen.

Für Oberhausen läuft bereits der Vorverkauf

Entschieden hat sich dagegen die Arena am Centro Oberhausen: Dort läuft sogar schon der Vorverkauf. Auch der Hangar am Flughafen Essen/Mülheim stellt sich wieder zum Fußballgucken auf. Und dann gibt es noch zwei Ruhrgebietsstädte, die sind neu dabei: Hagen mit dem Platz auf der Springe vor dem CIneStar und Dorsten mit dem „Platz der deutschen Einheit“. Zur Übertragung von Länderspielen passt der Name gut.