Chefs sollen ihn bespitzelt und verunglimpft haben
Bochum. Ein Bochumer Polizeioberkommissar (58) hat gestern seinen Arbeitgeber auf mindestens 35 000 E Schmerzensgeld und Schadensersatz verklagt - weil er sich mindestens zehn Jahre lang von Vorgesetzten gemobbt fühlt.
Er schildert 50 Fälle von "unethischen Angriffen" und Verstößen gegen sein "allgemeines Persönlichkeitsrecht"; mit psychosomatischen Folgen wie Bluthochdruck. Mehrere Chefs hätten seine Karriere behindern und ihn aus dem Polizeidienst drängen wollen. "Ich wurde ausgegrenzt." Es geht um angebliche Bespitzelungen, Verunglimpfungen ("faulster Beamter"), extra ungerechte Beurteilungen, Bloßstellungen und weitere angebliche Schikanen. Er beklagt auch, dass man ihn auf seine Diensttauglichkeit untersucht habe, nachdem er einmal in einem Jahr über 160 Tage krank gewesen sei. Das Mobbing, wie er sagt, "hat sich von Jahr zu Jahr gesteigert." Zurzeit ist er Sachbearbeiter. "Ich werde überall herumgereicht."
Das Land kontert, dass der Polizist, der in einer Polizeigewerkschaft und im Personalrat tätig war, "überempfindlich" reagieren und keinem Streit ausweichen würde. Die Vorwürfe wurden zurückgewiesen. Das Gericht deutete großteils bereits Zweifel an einem Mobbing an. Ein Urteil folgt wohl erst 2009.