Essen. .
Wilfried Breyvogel, Professor für Jugendforschung aus Essen, hat das „Shoah-Projekt“ zum Thema Nationalsozialismus initiiert.
1 Was ist das Shoah-Projekt?
280 Oberstufenschüler aus zehn Schulen in Essen, Oberhausen und Bottrop nehmen teil. Ihre Lehrer bereiten sie auf den Film „Shoa“ vor, erklären den geschichtlichen Hintergrund, sind zum Teil mit ihnen nach Auschwitz gefahren. Nach der neunstündigen Film-Vorführung setzen sich die Schüler wieder mit dem Gesehenen auseinander, zum Beispiel in Form von Collagen.
2 Warum wollen Sie den Film anderen zugänglich machen?
Es ist das beste dokumentarische Material, das wir haben. Lanzmann zeigt nicht mit dem Finger und löst keine Schocks aus. Er zeigt Augenzeugen, die alles miterlebt haben, ihre Reaktionen und Emotionen. Das lässt beim Zuschauer die Fähigkeit der Nachempfindung zurück. Claude Lanzmann hat den Film damals für die Deutschen gemacht, er sollte eine reinigende Wirkung haben.
3 Verstehen Schüler den Film?
Jugendliche kapieren den Stellenwert des Gesehenen sofort – wenn sie auf den Film vorbereitet wurden. Sie können sich dann emotional mit den damaligen Geschehnissen auseinandersetzen.