Essen. .

Kein Satz kann einem Besuch im Konzentrationslager Auschwitz gerecht werden, im größten Vernichtungslager der Nazis. Darüber sind sich die Schüler aus dem Ruhrgebiet einig.

Nein, es ist nicht nur so dahin gesagt. Der Schrecken sitzt noch immer tief, auch Generationen nach dem Völkermord an rund sechs Millionen Menschen, auch bei denen, die noch nie an geschichtsträchtigen Orten zu Besuch waren.

Am 25. Januar werden über 280 Schüler und Lehrer aus sieben Schulen in Essen, Bottrop und Oberhausen mit den Gräueltaten an den europäischen Juden während der NS-Zeit konfrontiert: In der Essener Lichtburg schauen sie sich die neunstündige Dokumentation „Shoah“ von 1985 an. Mit dabei: Regisseur Claude Lanzmann höchstpersönlich.

Die 17- bis 20-Jährigen werden hören, wie Augenzeugen – Opfer und Täter – über ihre Erfahrungen sprechen. Archivbilder gibt es nicht zu sehen, nur Interviews und Aufnahmen der Schauplätze, wie sie zu Zeiten der Dreharbeiten zwischen 1974 bis 1985 aussahen. Im Unterricht werden die Jugendlichen auf die Filmvorführung „9 Stunden Film gegen das Vergessen“ vorbereitet, basteln Collagen, reden über das Geschehene.

Gemeinsam mit ihren Lehrern sowie den Veranstaltern (der Verein Filmkunst und Kinokultur Essen und die Lichtburg Essen) diskutieren sie vorab über ihre Erwartungen an den Film, die NS-Zeit, Geschichtsunterricht und Parallelen zur aktuellen politischen Lage.