Wie man Bilder mit einer Künstlichen Intelligenz erzeugt
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Ruhrgebiet. Die Bilder, die KIs auf Knopfdruck fertigen, haben das Potenzial Arbeitswelt und gesellschaftliches Zusammenleben zu verändern.
Schauen Sie mal auf das Bild dort oben, wir haben es auf der Titelseite der Jubiläumsausgabe „75 Jahre WAZ“ verwendet – fällt Ihnen etwas auf? Es ist das erste Bild, dass wir mit Hilfe einer Künstlichen Intelligenz (KI) generiert haben. Sie müssen sich das so vorstellen: Man gibt einen Befehl ein wie „Ein Tennager-Mädchen macht ein Selfie mit ihrem Roboterhund. Gestalte den Hund freundlich und süß im Cyberpunk-Stil“ – dann muss man Glück haben.
Die Kunst der Maschinen- Eine Leistungsschau von KI-Bildern
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Das Programm „Midjourney“ ist natürlich nicht intelligent, nur gefüttert mit unglaublich vielen Bildern, aus deren Inhalten es statistische Gemeinsamkeiten berechnet. Als Nutzer kann man zusehen, wie sich nach jeder Eingabe der Pixelnebel zu Motiven konkretisiert. Rund zwei Minuten, dann hat das Programm vier Bildvarianten geschaffen, die verblüffend gut zum gewünschten Thema passen.
Elvis, wie van Gogh ihn gemalt hätte
Man kann „Midjourney“ oder Konkurrenten wie „Dall-e“ oder „Stability.ai“ sagen, dass sie fotorealistisch produzieren sollen oder in zig anderen Stilen. Elvis, wie Vincent van Gogh ihn gemalt hätte – kein Problem. Dutzende andere Parameter vom Lichteinfall bis zum Grad des statistischen Chaos lassen sich festlegen. Aber die Ergebnisse sind doch unvorhersehbar. Mit der Anzahl der Finger haben alle Programme noch Probleme, Motiv und Gesichtsausdruck wirken öfters „verrückt“ – manchmal wie aus einem Horrorfilm. Wir Natürliche Intelligenzen müssen also unsererseits Erfahrungen sammeln, um das neue Werkzeug bedienen zu können. Anders gesagt: Man muss ziemlich rumexperimentieren.
Aber die Maschinen arbeiten so gut, dass sie viele Fragen aufwerfen: Werden Illustratoren und Fotografen von Symbolbildern arbeitslos? Wer hat die Urheberrechte, zumal wenn die Maschine auch mit geschützten Werken gefüttert wurde? Und vor allem: Welche Folgen hat das für unser aller Zusammenleben, wenn nun „Deep Fakes“, täuschend echte Bildfälschungen, auf Knopfdruck verfügbar sind (zusammen mit ebenfalls computergenerierter Text-Propaganda)? Wie sollen wir noch erkennen, was wahr ist, was falsch? Stärkt oder schwächt das den Journalismus? Brauchen wir ein Schulfach Medienkunde? Ist das eine beängstigende Zukunft oder eine mit tollen kreativen Möglichkeiten für jedermann?
Zunächst einmal ist es in Ansätzen bereits die Gegenwart. Vielleicht regen die Bilder in unserer Fotostrecke zum Nachdenken an über diese drängenden Fragen.
>> 75 Jahre WAZ – alle Artikel
Dieser Beitrag erscheint anlässlich des 75. Geburtstages der WAZ. Alle Artikel zum Jubiläum finden Sie unter waz.de/75jahrewaz. Unsere große Jubiläumsausgabe können Sie auch online durchblättern als digitales „Flipbook“: waz.de/jubilaeum.
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