Hannover. Ein niederländisches Unternehmen plant, Erdgas vor Schiermonnikoog und Borkum zu fördern. Umweltschützer forderten erneut einen Stopp.
Mehrere Umweltschutzorganisationen haben vor dem niedersächsischen Landtag gegen die geplanten Gasbohrungen zwischen Borkum und Schiermonnikoog protestiert.
Am Mittwochmorgen waren Plakate mit der Aufschrift „Gas zerstört“ oder „Gasbohrungen vor Borkum stoppen“ zu sehen. Aufgerufen zu dem Protest hatten Greenpeace, die Deutsche Umwelthilfe sowie der BUND.
Die Kritikerinnen und Kritiker befürchten, dass mit der Gasförderung der Lebensraum zahlreicher gefährdeter Arten wie Weichkorallen oder Hummern zerstört werden könnte.
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Das niederländische Unternehmen One-Dyas und Partner planen, Erdgas zwischen den Nordseeinseln Schiermonnikoog (Niederlande) und Borkum zu fördern - in der Nähe des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer.
Vor allem Greenpeace-Aktivisten hatten für Aufsehen gesorgt, als sie im Mai das Dach des Landtags besetzten, um gegen das Vorhaben zu protestieren.
Gerichtsverfahren in den Niederlanden
Die Landesregierung hatte in der Frage einen Kurswechsel vollzogen: Nachdem die damalige Regierung aus SPD und CDU die Gasförderung vor Borkum noch 2021 strikt abgelehnt hatte, stimmte sie ein Jahr später vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und einer befürchteten Energieknappheit dafür.
Laut Umweltministerium in Hannover ist das Vorhaben wegen der Gefahren für Umwelt, Natur und Weltnaturerbe Wattenmeer derzeit nicht genehmigungsfähig.
Das Gerichtsverfahren in den Niederlanden, das einen vorläufigen Baustopp bewirkte, läuft weiter, wie auch das niedersächsische Verfahren. (dpa)