Essen. . In den Tagen um den 6. Januar ziehen tausende Sternsinger durch die Städte. Warum? Und zu wem? Wir beantworten Fragen zur Aktion.

Jedes Jahr in den Tagen um den 6. Januar ziehen tausende Kinder durch die Städte und Dörfer des Landes und klingeln an den Türen. Verkleidet als die Heiligen Drei Könige singen sie Lieder, sagen Gedichte auf, sammeln Spenden für bedürftige Kinder und schreiben mit geweihter Kreide die traditionelle Segensbitte an die Haustüren, in diesem Jahr 20*C+M+B+19.

Was bedeutet die Inschrift CMB?

Die Inschrift C+M+B steht für die lateinischen Worte "Christus Mansionem Benedicat", was übersetzt "Christus segne dieses Haus" bedeutet. Das aktuelle Jahr, in dem Fall 2019, steht getrennt am Anfang und am Ende. Das Sternsymbol soll den Stern symbolisieren, dem die drei Weisen aus dem Morgenland gefolgt sind. Damit der Sternsinger-Segen auch das ganze Jahr an den Türen hält, werden seit einigen Jahren zum Teil auch schwarze Blanko-Aufkleber zum Beschreiben auf die Haus- oder Wohnungstüren geklebt.

Was möchten die Sternsinger bezwecken?

In erster Linie gehen Sternsinger von Tür zu Tür, um Häuser und Wohnungen zu segnen, aber auch um Spenden für Not leidende Kinder in der ganzen Welt zu sammeln. Jährlich unterstützt die Aktion Dreikönigssingen mit den Spenden mehr als 1.600 Projekte. In diesem Jahr stehen besonders Projekte in Peru im Fokus.

Kommen die Sternsinger nur am 6. Januar?

Die Pfarrei vor Ort entscheidet, wann die Sternsingeraktion durchgeführt wird. In der Regel sind die Sternsinger an mehreren Tagen unterwegs, um möglichst viele Haushalte zu erreichen. "Unsere Gruppen sind vom 3. bis zum 6. Januar unterwegs", sagt beispielsweise Thomas Rünker, Organisator der Sternsinger in der St. Bonifatius Gemeinde in Essen-Huttrop.

Wie viele Sternsinger werden unterwegs sein?

"Wir schätzen die Zahl für dieses Jahr auf rund 300.000 Kinder, die als Sternsinger unterwegs sein werden", sagt Antonius Hamers, Leiter des Katholischen Büros in Düsseldorf. 100.000 davon schätzungsweise in NRW. "Seit einigen Jahren merken wir jedoch, dass es immer schwieriger wird, die Kinder für diese Aktion zu gewinnen." Gerade in größeren Städten würden dadurch Engpässe entstehen, so dass "bei weitem nicht so viele Häuser angesteuert werden können", so Hamers.

Welche Haushalte werden besucht?

Einige Pfarreien besuchen alle Haushalte in ihrem Einzugsgebiet, andere nur die katholischen. Wieder andere besuchen nur die Personen, die sich vorab in ihrer Pfarrei für einen Besuch der Sternsinger angemeldet haben. Viele Pfarreien besuchen mittlerweile jedoch alle Haushalte, unabhängig ihrer Religionszugehörigkeit. "Oft sind es auch muslimische Familien, die sich über unseren Besuch freuen", sagt Thomas Rünker. Es sei die frohe, interreligiöse Botschaft des Friedens, die im Vordergrund stehe und die gerne angenommen werde.

Was muss ich tun, damit die Sternsinger auf jeden Fall zu mir kommen?

Wenn Sie sichergehen möchten, dass die Sternsinger in Ihrer Gemeinde Sie besuchen, sollten Sie sich rechtzeitig vor der Aktion in Ihrem Pfarrbüro über eine Anmeldung informieren.

Kann/Darf man den Sternsingern Geschenke geben?

Grundsätzlich gilt, dass im Rahmen der Sternsingeraktion nicht für einen anderen Zweck gesammelt werden darf. Es ist allerdings üblich, dass die Sternsinger als Anerkennung für ihr Engagement Süßigkeiten oder einen kleinen Geldbetrag geschenkt bekommen.

Ich kann nichts mit der Tradition anfangen. Und nun?

Natürlich ist es keine Bürgerpflicht, die Tür zu öffnen, wenn Sternsinger klingeln. "Nicht jeder ist vertraut mit der Tradition der Sternsinger, von Tür zu Tür zu gehen. Manche öffnen auch nicht die Tür, das wird selbstverständlich respektiert", sagt Cordula Spangenberg, Pressesprecherin des Caritasverbands für das Bistum Essen.