Loveparade: Betroffene wollen Adolf Sauerland einladen
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Duisburg. . Die Betroffenen-Initiative Lopa2010 will den ehemaligen Oberbürgermeister und den Veranstalter Rainer Schaller zu einem Gespräch einladen.
Nach dem ersten Prozesstag zur Loveparade in Duisburg gehen Überlebende und Hinterbliebene nun auf jene zu, die nicht auf der Anklagebank sitzen. Die Betroffenen-Initiative Lopa2010 will den ehemaligen Oberbürgermeister Adolf Sauerland sowie den Veranstalter Rainer Schaller zu einem Gespräch einladen.
„Das Ergebnis“, heißt es in einem Brief, „soll für alle Parteien ein persönlicher Abschluss sein.“ Man wünsche sich, so der Verein, dass dieses Anliegen ernstgenommen wird, „damit Ruhe einkehren kann. . . und Entschuldigungen angenommen werden können“. Es müsse darüber gesprochen werden, was damals, aber auch in den vergangenen Jahren „falsch gelaufen“ ist, sagte Lopa2010-Vorstandsmitglied Nadine Lange der WAZ.
Vertreter der Stadt und des Landes sollen auch kommen
Auch Vertreter der Stadt Duisburg und des Landes NRW sollen mit zu dem Gespräch gebeten werden, bei dem es auch um finanzielle Unterstützung gehen soll. Nötig seien Nachsorge und Hilfe für die „vielen, vielen, die in die Aufarbeitung investiert haben“, so Nadine Lange. Neben ihren Verletzungen und Traumatisierungen seien „einige finanziell völlig am Ende“, so die 34-Jährige, die im Prozess selbst als Nebenklägerin auftritt.
Das ist der Saal des Loveparade-Prozesses
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Den ersten Prozesstag bewertet die Initiative rückblickend positiv. Es sei „Anspannung abgefallen“, sagt Nadine Lange. Vor allem, dass schon zum Auftakt die Anklage verlesen wurde – was Verteidiger versucht hatten zu verhindern – habe den Nebenklägern „das Gefühl gegeben: Es geht voran“. Man hoffe nun, dass das Gericht „das Tempo beibehält“. Schon heute wird in Düsseldorf weiter verhandelt.
Prozessauftakt belastet Traumatisierte
Für viele Traumatisierte aber bedeutete der Prozessauftakt eine neue Belastung: Ihr Gesundheitszustand, so Lopa2010, habe sich „stark verschlechtert. Sie finden im Alltag derzeit nicht den für sie benötigten Abstand, den sie sich jahrelang aufgebaut haben“. Nadine Lange spürt es an sich selbst: „Die Verhandlung wühlt alles noch einmal auf.“
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