Duisburg. . Nach dem Tod seiner Frau wartet der Duisburger Daniel Holischeck drei Monate lang auf das Kindergeld. Jetzt wird endlich gezahlt.
Seit mittlerweile drei Monaten wartet Daniel Holischeck auf Kindergeld. Mitte August verstarb seine 28-jährige Frau an Krebs – seitdem ist der Witwer mit den beiden Kindern alleinerziehend. „Nach dem Tod meiner Frau musste ich bei der Familienkasse einen neuen Antrag stellen, weil sich die Bankdaten geändert hatten“, berichtet der Krankenpfleger. Denn das Kindergeld war bisher auf das Konto der Frau eingezahlt worden. „Nachdem ich den neuen Antrag gestellt hatte, wurden die Zahlungen des Kindergelds komplett eingestellt.“
Bei Anfragen bei der Familienkasse stets vertröstet
384 Euro bekommt Daniel Holischeck für die zwei Kinder monatlich, davon bezahlt er die beiden Kindergartenplätze. „Ohne dieses Geld komme ich finanziell in Bedrängnis, da ich laufende Kosten zu begleichen habe.“
Auf Anfrage bei der Familienkasse werde er stets vertröstet. „Ich rufe dort fast täglich an. Jedes Mal sagt man mir, der Antrag sei noch in Bearbeitung.“ Was dauert da so lange?
„Die Bearbeitung verzögerte sich, weil der Familienkasse nicht die aktuelle Anschrift der Familie bekannt war und unterschiedliche Familienkassen in Nordrhein-Westfalen involviert waren“, erklärt Lars Beyer, Sprecher der Agentur für Arbeit in Köln, bei der die zuständige Familienkasse angesiedelt ist. Die Information über den Tod der Mutter sei erst am 5. Oktober eingegangen. Daraufhin sei zeitnah, am 13. Oktober, ein neuer Kindergeldantrag versandt worden. Dann wanderte der Antrag hin und her: „Dieser Antrag wurde, mangels anderer Informationen, an die frühere Adresse der Familie gesandt. Dieser Wohnort gehörte in die Zuständigkeit der Familienkasse NRW Nord“, so Beyer. Briefe konnten daher nicht zugestellt werden, kamen wieder zurück – und wurden erneut versandt. Am 19. Oktober ging der Kindergeldantrag bei der Familienkasse NRW Nord ein. Am 2. November wurde der komplette Vorgang dann an die eigentlich zuständige Familienkasse NRW West abgegeben. „Von hier aus erfolgte nun die abschließende Bearbeitung“, sagt Lars Beyer.
Ausstehende Beträge werden überwiesen
Eigentlich sollte die durchschnittliche Bearbeitungszeit eines Antrages „nicht länger als sechs Wochen dauern“. Dass es im Fall von Daniel Holischeck nun länger dauerte, sei die Ausnahme. Die Familienkasse NRW sei stets bemüht die Bearbeitungszeit zu verkürzen. „Leider ist das aufgrund erhöhten Posteinganges nicht immer möglich“, sagt Lars Beyer. Nach Anfrage dieser Zeitung ging es plötzlich schnell: Die ausstehenden Beträge werden Daniel Holischeck nun umgehend rückwirkend für die vergangenen Monate überwiesen.