Düsseldorf. .

Bewegender Moment für Campino, Frontmann der „Toten Hosen“: In der Düsseldorfer Synagoge wurde er gestern Abend mit seinen Band-Kollegen Breiti, Kuddel, Andi und Wom mit der Josef-Neuberger-Medaille ausgezeichnet – für die Verdienste um die jüdische Gemeinschaft. Damit steht die Band in Reihe mit Geehrten wie Angela Merkel, Roman Herzog, Johannes Rau.

Anlass dafür waren drei Konzerte vergangenen Oktober in der Düsseldorfer Tonhalle, bei denen Werke der sogenannten „entarteten Kunst“ gespielt wurden, also Stücke und Kompositionen, die von den Nationalsozialisten verboten wurden. „Diese Konzerte gehörten zu den absoluten Höhepunkten des kulturellen Lebens in Düsseldorf im Jahr 2013“, sagte Oded Horowitz, Vorstandsvorsitzender der jüdischen Gemeinde. Sie hat die Hosen aber auch für ihr 30-jähriges Engagement gegen Faschismus geehrt. Eric Friedler, Macher einer Fernseh-Doku über die Toten Hosen, lobte in seiner Laudatio die „schnörkellose Ehrlichkeit“ der Punkrocker, die sich stets als politische Band verstanden haben. „Wir fühlen uns wahnsinnig geehrt und sind gerührt“, bedankte sich Campino – und gab mit seiner Band und Musikern der Robert-Schuman-Hochschule Kostproben aus dem Konzert. Es war das erste Mal, das Punkrocker in einer Synagoge spielten...