Im Ruhrgebiet. .

Die Stadt und die Kraftwerke der Zukunft gebaut mit Lego, stinkende und krachende Chemie-Experimente, Kochen mit Sonnenlicht, die kleine Nanowelt ganz groß: Das Ruhrgebiet verwandelt sich am 2. Oktober in ein Paradies für kleine und große Schlauberger – und die (zumindest die großen) gehen spät ins Bett. Von 16 bis 24 Uhr präsentieren sich Hochschulen, Forschungsinstitute und Firmen bei der „1. Wissensnacht Ruhr“.

Mehr als 200 Exkursionen, Vorträge, Mitmachaktionen und Präsentationen verteilen sich über die gesamte Region. Sechs Euro für Erwachsene, vier für Kinder kostet der Eintritt für die komplette Wissensnacht, freie Fahrt mit Bus und Bahn inklusive. Das Ticket sollte man nutzen. Von der Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort im Westen bis zur Erfindermesse im Dortmunder U im Osten des Ruhrgebietes gibt es jede Menge zu entdecken. „Die Wissensnacht bietet die Chance, unsere exzellente Forschungslandschaft hautnah zu erleben“, sagt Karola Geiß-Netthöfel, Direktorin des organisierenden Regionalverbandes Ruhr.

„Abenteuer Klima“ ist die Premiere der Wissensnacht überschrieben. Die 400 beteiligten Forscher greifen das ganz vielfältig auf. So gibt es etwa eine Expedition in den Großstadt-Dschungel. Inmitten von Asphalt und Beton halten die Teilnehmer Ausschau nach wärmeliebenden Pflanzen (und werden fündig). In Gelsenkirchen werden Bobbycars für ein Rennen mit Motoren und Solarmodulen aufgemotzt. Oder, auch nett: In Bochum haben Teilnehmer die Chance, ihr eigenes Erdbeben zu erzeugen – durch Hüpfen.

Es gibt ungewohnte Einblicke, etwa ins Röntgenlabor im Haus der Technik in Essen oder ins Motorenlabor der Uni in Duisburg. Und es gibt die in dieser Fülle seltene Gelegenheit, ganz ungezwungen mit Forschern in Wissenschaftscafés und Stuhlkreis-Diskussionen ins Gespräch zu kommen (z. B. über die Kosten der Energiewende). Die Organisatoren hoffen mit diesem Mix auch Touristen in die Region zu locken. Als Vorbild auf mittlere und lange Sicht gilt die „Extraschicht – die Nacht der Industriekultur“. Da kommt mittlerweile jeder vierte Besucher von außerhalb.