An Rhein und Ruhr. .

Vor der Finanzkrise schien es vielen Kämmerern eine gute Idee zu sein, Kredite im Ausland aufzunehmen – etwa in der Schweiz oder in Japan, wo günstigere Zinsen lockten. Heute ist von der scheinbar guten Idee nicht mehr viel übrig. Durch die Politik der Europäischen Zentralbank sind Kredite hierzulande mindestens genauso günstig, zudem haben sich die Wechselkurse geändert. Gleichwohl stehen bei 31 Städten und Kreisen immer noch Kredite in einer Gesamthöhe von 1,9 Milliarden Euro in den Büchern.

Teuer für den Steuerzahler

„Bei Krediten sollten Städte und Gemeinden im Euroland bleiben. Das könnte sonst teuer für den Steuerzahler werden“, mahnte Eberhard Kanski, Landesvize beim Bund der Steuerzahler (BdSt), gestern gegenüber der NRZ. Das Wechselkursrisiko ist seiner Ansicht nach „nicht beherrschbar“. Kanski nennt das Beispiel Schweiz: Bei Kreditaufnahme in den Jahren 2007/2008 habe der Wechselkurs für den Franken bei 1,60 Euro gelegen. „Mittlerweile liegt er aber nur noch bei etwa 1,20 Euro.“ Sprich: Um die Kredite zu tilgen, müssen viel mehr Euro in Franken gewechselt werden als noch vor ein paar Jahren. Dass sich das Verhältnis noch mal ändert und der Euro erstarkt, ist laut Kanski nicht in Sicht, weil die Europäische Zentralbank eine Politik des billigen Geldes betreibt und den Euroraum mit Geld flutet.

Wie verbreitet die Kredite in Fremdwährung noch sind, hatte unlängst eine Anfrage des CDU-Landtagsabgeordneten André Kuper an die Landesregierung gezeigt. Demnach hatte z. B. Essen mit Stand Ende Dezember 2013 noch rund 367 Millionen Euro Schulden in Fremdwährung in den Büchern, Mülheim 50 Millionen, der Kreis Wesel rund 38 Millionen, Krefeld 2,14 Millionen und die Gemeinde Uedem rund 2,3 Millionen Euro.