An Rhein und Ruhr. .
Tourismusverbände, Handel und Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen machen Front gegen eine „Total-Maut“ auf allen Straßen in Deutschland. Auf einem „Maut-Gipfel“ auf Einladung der CDU in Düsseldorf warnten Experten vor dramatischen Einnahmeverlusten in Grenzregionen, wenn ausländische Gäste „Eintrittskarten für Deutschland“ zahlen müssten. Die Geschäftsführerin des NRW-Tourismusverbandes, Heike Doll-König, verwies auf jährlich 2,3 Millionen Übernachtungen von Gästen aus dem benachbarten Ausland. Vor allem Tagestouristen würden sich Spontanbesuche überlegen, wenn sie die Vignette zahlen müssten. „Das würde Folgen bis nach Winterberg haben“, sagte Doll-König.
CDU-Landeschef Armin Laschet will Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) in der nächsten Woche die ablehnende Position zur geplanten Pkw-Maut verdeutlichen. Im Koalitionsvertrag sei zwar eine Pkw-Maut auf Autobahnen vereinbart worden, nicht aber auf allen Straßen, sagte Laschet. „Das geht mit uns nicht.“ Eine „Total-Maut“ vermittele Niederländern nur den Eindruck, sie sollten abkassiert werden. Der Verkehrsexperte der Industrie- und Handelskammern in NRW, Ocke Hamann, kritisierte, eine „Total-Maut“ schaffe unnötig Bürokratie, verärgere Besucher aus Nachbarländern und bringe finanziell nichts ein. Für den Geschäftsführer des Einzelhandels Aachen-Düren-Köln, Jörg Hamel, passt die Pkw-Maut schlicht nicht ins freie Europa.