Münster. . Nach dem Unwetter in Münster haben Diebe die Ausnahmesituation ausgenutzt und Flutopfer bestohlen. Ein Täter gelangte durch eine offene Haustür in die Küche und klaute ein Portemonnaie. Ein Mann hat laut Polizei sogar Leergut in einer großen Einkaufstasche aus einem Haus getragen.

Nach dem schweren Unwetter haben Langfinger in Münster offen stehende Türen für Diebstähle genutzt. Am Dienstag sei ein Täter durch eine geöffnete Haustür in eine Küche gelangt und habe ein Portemonnaie gestohlen, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Am Mittwoch klaute ein Mann Leergut aus einem Mehrfamilienhaus und trug es in einer großen Einkaufstasche davon. Er wurde festgenommen.

In der ganzen Stadt standen in den vergangenen Tagen nach Wasserschäden Haus- und Kellertüren offen. Auch Sperrmüll stand vor den Häusern. Dies versuchten am Mittwoch zwei weitere Männer auszunutzen: Sie luden zwei Fahrräder auf einen Anhänger. Ein Nachbar alarmierte die Polizei.

Den Beamten sagten die Männer, sie hätten die Räder für Sperrmüll gehalten - obwohl diese abgeschlossen an einer Hauswand abgestellt waren.

Münsterland: Arbeiten nach Unwetter dauern noch Monate

Die Arbeiten nach dem schweren Unwetter Anfang der Woche im Münsterland werden nach Einschätzung der Städte Münster und Greven noch Wochen und Monate in Anspruch nehmen. Das sagten Sprecher beider Städte am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa. Die Feuerwehren hatten am Donnerstag alle akuten Einsätze weitestgehend abgearbeitet. Einsatzkräfte aus anderen Teilen Nordrhein-Westfalens und Niedersachsens fuhren in ihre Heimatstädte zurück. In Münster rückten nach dem Unwetter nach Angaben der Stadt rund 3500 Helfer zu Einsätzen an mehr als 3100 Orten aus. In Greven waren 2000 Einsatzkräfte vor Ort.

Anwohner stellten in Münster in den vergangenen Tagen Sperrmüll in mannshohen Bergen auf die Fußwege. Die Stadtreinigung will die Müllmenge mit Sonderabfuhren in den Griff bekommen. Die "Fahrrad-Autobahn" Münsters, die Promenade, war am Donnerstag weiterhin teilweise wegen Baumschäden gesperrt. Auch einzelne Straßen und Wege waren noch wegen Überflutung gesperrt.

Der Zugverkehr zwischen Münster und Greven war am Donnerstag weiter beeinträchtigt. Züge der Westfalenbahn verkehrten einmal stündlich. Fernzüge wurden umgeleitet und verspäteten sich um 45 Minuten. Grund für die Störung war weiterhin das Stellwerk in Greven, das am Montag durch einen Wassereinbruch beschädigt worden war. (dpa)