Wuppertal. Wer warf Brandsätze auf die Wuppertaler Synagoge? Ein Verdächtiger könnte Palästinenser sein - er bestreitet aber die Tat. Jetzt haben die Fahnder einen zweiten dingefest gemacht.

Nach dem versuchten Brandanschlag auf eine Synagoge in Wuppertal hat die Polizei einen weiteren Verdächtigen festgenommen. Der 19-Jährige stamme aus Syrien, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Einzelheiten wollten die Ermittler zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgeben.

Ein 18 Jahre alter Tatverdächtiger, der sich selbst als Palästinenser bezeichnete und eine aufenthaltsrechtliche Duldung besitzt, war bereits kurz nach dem versuchten Anschlag in der Nacht zum Dienstag in der Nähe der Synagoge festgenommen worden. Er hat eine Beteiligung bestritten. Nach bisherigen Ermittlungen sollen drei Männer Molotowcocktails in Richtung Gebäudeeingang geworfen haben. Schaden entstand nicht.

Zahlreiche Politiker verurteilten die Tat

Der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, hat die Tat "auf das Schärfste" verurteilt. "Wer Gotteshäuser angreift, ob Synagogen, Kirchen oder Moscheen, führt Krieg gegen unseren Rechtsstaat, gegen Deutschland und gegen alle Religionen", sagte Mazyek der "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). Auch zahlreiche Politiker hatten die Tat verurteilt. Noch am Dienstagabend versammelten sich 250 Menschen zu einer Solidaritätskundgebung vor der Synagoge.

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In der vergangenen Woche war die Synagoge bereits von Unbekannten mit dem Schriftzug "Free Palestine" beschmiert worden. Ebenfalls vergangene Woche hatten vier Männer im sozialen Netzwerk Facebook mit einem Anschlag auf die heute als Kulturinstitut genutzte Alte Synagoge in Essen gedroht und waren festgenommen worden.

Mit Blick auf den Gaza-Konflikt hat die NRW-Polizei die Schutzmaßnahmen an jüdischen und israelischen Objekten nochmals erhöht. (dpa)