An Rhein und Ruhr. .
Das Verbraucherschutzministerium in Baden-Württemberg hat während der Fußball-WM zahlreiche Fan-Schminkstifte aus dem Verkehr gezogen. In 14 von 14 Proben der Kosmetikartikel waren in den Farben schwarz-rot-gold verbotene oder nicht deklarierte Farbstoffe und Pigmente beanstandet worden. Wie gefährlich ist das? Müssen Fans auf Schwarz-Rot-Gold auf der Backe verzichten? Die NRZ fragte nach.
Wie schädlich ist die bedenkliche WM-Schminke?
In 9 von 14 der Proben wurde der Farbstoff Lackrot gefunden, der im Verdacht steht, Krebs zu erregen. Aber der Hautarzt Hans Georg Dauer aus Köln betont: „Wenn Sie alle zwei Jahre für ein paar Stunden mal eine Schminke mit nicht erlaubten Inhaltsstoffen draufmachen, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nichts passieren.“
Kann ich solche Produkte im Handel erkennen?
Normale Verbraucher können das nicht, sagt Kerstin Etzenbach-Effers von der Verbraucherzentrale NRW. „Viele Farbpigmente sind mit verschlüsselten Nummern, dem Colour-Index (CI), in der Liste der Inhaltsstoffe angegeben. Für Laien ist das nicht zu überblicken.“ Grundsätzlich rät sie aber schon, beim Kauf von WM- oder Karnevalsschminke darauf zu achten, welche Inhaltsstoffe die Produkte haben. „Sind die Inhaltsstoffe gut und deutlich angegeben, ist das ein Qualitätsmerkmal.“ Ist die Verpackung zu klein für die Angaben, sei der Händler verpflichtet, die Infos am Verkaufsregal bereitzustellen.
Was sind gute Alternativen?
Die Verbraucherschützerin Etzenbach-Effers rät bei Schminke auf zertifizierte Naturkosmetik zu setzen. „Aber es gibt darunter nur vereinzelt Karnevalsschminke. WM-Schminke ist häufig ein No-Name-Produkt“, so die Expertin. Eine Alternative ist, die Deutschlandfarben aus verschiedenen normalen Schminkprodukten zusammenzustellen: ein schwarzer Kajalstift, ein roter Lippenstift und goldener Glitzer.