Duisburg.
Zu seinem 20-jährigen Bestehen öffnet sich der Landschaftspark Duisburg-Nord zu einem großen öffentlichen Familienfest. Um 12 Uhr eröffnen die Kopernikus Gospelsingers die Feierlichkeiten in der Kraftzentrale. Regelmäßige Fahrten mit der historischen Mini-Dampflok Feflo geben einen ersten Überblick über das Gelände. Bunte Spielstationen rund um die Kraftzentrale und die Hochöfen sorgen für Familienspaß. Ab 18 Uhr fahren für Extra-Schichtler die Sonderbusse. Im Landschaftspark wird ab 18 Uhr weiter gefeiert mit Höhenfeuerwerk und Livemusik. Und alle werden es wieder sehen: Der Landschaftspark Nord mit seiner weltweit beachteten Lichtinstallation hat auch nach 20 Jahren nichts von seiner Faszination verloren.
Vor dem schönen Schein stand die Maloche: Denn die Kathedrale der Industriekultur war einst ein Hüttenwerk, das Industriemagnat August Thyssen im Jahr 1903 in Betrieb nehmen ließ. Die Herzen der Mitarbeiter (in Spitzenzeiten bis zu 2000) bluteten, als am 4. April 1985 das Werk geschlossen wurde. In den ersten Jahren danach redeten Großteile der Duisburger Lokalpolitik schon die Abrissbirnen herbei. Erst der Historiker Wolfgang Ebert brachte die Idee von einem Indus-triemuseum auf die große Bühne der Öffentlichkeit. Ein Vorstoß, der von vielen abschätzig belächelt wurde, den Karl Ganser, der Geschäftsführer der „Internationalen Bauausstellung“ (IBA), aber aufnahm und ihn mit dem damaligen NRW-Städtebauminister Christoph Zöpel beherzt vorantrieb. 1989 fällten die städtischen Entscheidungsträger den nötigen Beschluss, im Rahmen der IBA den Landschaftspark Duisburg-Nord zu errichten – nach den Plänen des Münchener Landschaftsarchitekten Peter Latz. „Damals war ich der größte Schrottbesitzer Duisburgs“, erzählt Dirk Büsching mit einem Augenzwinkern von seinen Anfangszeiten als Leiter des Parks. Am 18. Juni 1994 folgte dann die feierliche Eröffnung.
Anziehungspunkt Nummer eins war und ist die Lichtinstallation des Briten Jonathan Park. Im Dezember 1996 wurden die Neonröhren und Scheinwerfer angeknipst. Egbert Bodmann, der Technikchef, und seine Helfer tauschen diese in die Jahre gekommene Beleuchtung seit 2010 Schritt für Schritt gegen LED-Technik aus. Zuletzt kam die markante Verladebrücke, die im Volksmund nur „Krokodil“ heißt, an die Reihe. Rechtzeitig zum 20. Geburtstag ist der zweite von drei Umrüstungsschritten fertig geworden. Und die drei Leuchtkränze an den 80-Meter-Schornsteinen und die übrigen Strahler verwandeln den Landschaftspark in das, was er für Duisburg ist und schon immer war: eine Lichtgestalt.