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Pendler an Rhein und Ruhr werden wohl noch länger Ärger ­wegen der Unwetter-Folgen haben.

Bei der Bahn war am Dienstagabend offen, wann die Hauptstrecken von Dortmund über Essen nach Düsseldorf/Köln und über Oberhausen nach Duisburg wieder befahren werden. Besonders der „Knotenpunkt Essen“ ist durch umgestürzte Bäume und zerstörte Oberleitungen betroffen. Noch am frühen Abend lagen sieben S-Bahn-Verbindungen lahm – zumeist im Raum Düsseldorf und im Revier die Linien Essen-Gelsenkirchen, Essen-Bottrop, Münster-Essen sowie Duisburg-Essen-Dortmund. Zehn ICE-Linien waren bundesweit blockiert – der gesamte Fernverkehr durchs Revier. Züge aus Berlin endeten in Hamm, die aus Hamburg in Osnabrück. IC und ICE aus dem Süden fuhren erst nur bis Frankfurt, später bis Köln.

Erstmals könnten Fahrgäste in großem Stil von einer durch den Europäischen Gerichtshof im September angeordneten Neuregelung profitieren. Bahnen in Europa müssen seither für Verspätungen Schadenersatz zahlen – auch, wenn sie nichts dafür können. Der Hinweis auf „höhere Gewalt“ hilft nicht mehr. (Aktenzeichen EuGH C-509/11).

Wer ein Ticket für einen Zug hat, der zwischen 60 und 119 Minuten verspätet ist, hat meist Anspruch auf Rückerstattung eines Viertels des Fahrpreises. Wer dagegen von einer Verspätung von mehr als zwei Stunden betroffen ist, bekommt die Hälfte zurück.