Düsseldorf. .

Der Erdrutsch bleibt aus - die CDU behauptet sich als führende Kommunalpartei in NRW (39,2 %, +0,6 %). Die SPD überwindet ihr Nachkriegs-Tief (31,5 %, +2,1 %), die Grünen halten unangefochten Platz drei (11,8 %, -0,2 %), nur die FDP stürzt böse ab (4,3 %, -4,9 %).

CDU-Landeschef Armin Laschet sieht seine Partei am Wahlabend im Aufwind. „Wir sind wieder die stärkste politische Kraft in NRW“, sonnt er sich im Applaus der Düsseldorfer Parteizentrale. Einen Seitenhieb auf NRW-Regierungschefin Hannelore Kraft kann sich der erleichterte Laschet nicht verkneifen: „Selbst 50 Wahlauftritte der Ministerpräsidentin haben der SPD bei der Kommunalwahl nicht geholfen.“ Vor allem die Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik hat nach ersten Wahlanalysen dazu geführt, dass die CDU ihr Wahlziel erreicht hat.

Linke sehen sich stabilisiert

Die NRW-SPD verzichtet auf eine Wahlparty. Von einem Stimmungstest für Ministerpräsidentin Hannelore Kraft haben die Genossen nichts hören wollen. „Die Menschen entscheiden nach kommunalen Themen“, kommentiert die Landeschefin, die sich „mehr als zufrieden“ zeigt, das Ergebnis. Ihr Plus gegenüber dem Minusrekord bei der Kommunalwahl 2009 hievt die SPD wieder über die 30-Prozent-Hürde.

Die Grünen sind froh, sich aus dem Tief bei der Bundestagswahl herausgearbeitet zu haben. Für die Landeschefs Monika Düker und Sven Lehmen ist das erneut zweistellige Ergebnis auf kommunaler Ebene der Beleg, dass „unsere Themen Energiewende von unten und Klimaschutz vor Ort mobilisiert haben“.

„Wir haben uns stabilisiert“, wertet Linken-Landeschef Rüdiger Sagel das Vier-Prozent-Ergebnis, „es gibt aber noch Luft nach oben.“ Nach dem Tiefpunkt mit 2,5 Prozent bei der Landtagswahl 2012 peilt die Linke jetzt für 2017 die Rückkehr ins Landesparlament an. Verlierer der Kommunal- und Europawahlen in NRW ist die FDP. Sie ist wieder auf das Zitter-Niveau der 90er Jahre abgerutscht ist. Die FDP hat in allen Altersgruppen Federn gelassen.