Am Niederrhein. . Ein Quartett wollte offenbar einen großen Verbrauchermarkt am Niederrhein überfallen- inklusive einer möglichen Geiselnahme. Die Festnahmen erfolgten in Düsseldorf, Neuss und Krefeld.

Nach Erkenntnissen der Ermittler war es nur noch eine Frage von Stunden, der Raubüberfall stand unmittelbar bevor. In der Nacht zu Mittwoch erfolgte deshalb der Zugriff: Spezialkräfte der Polizei stürmten Wohnungen in Düsseldorf, Neuss und Krefeld. Drei Männer und eine Frau (48, 51, 22 und 21 Jahre) wurden festgenommen, wie das Landeskriminalamt (LKA) gestern mitteilte. Das Quartett soll einen bewaffneten Überfall auf einen großen Verbrauchermarkt am Niederrhein geplant haben – inklusive einer möglichen Geiselnahme.

Die Utensilien lagen schon bereit: Eine Maschinenpistole der Marke Skorpion, Kaliber 7,6 mm mit Schalldämpfer, zwei Magazine und Munition, Einbruchswerkzeug sowie Fesselungsmaterial und eine Vollgummimaske stellten Polizeibeamte in den Wohnungen der Beschuldigten sicher. Welchen Supermarkt in welcher Stadt die Verdächtigen im Visier hatten – dazu gab es von Polizei und Staatsanwaltschaft zunächst keine Angaben. Möglicherweise hatte das Quartett weitere Einbruchs- und Raubdelikte geplant. Die Ermittlungen dauern an.

Verdeckte Ermittlungen

Den drei Männern und der Frau waren das Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Aachen bereits seit Monaten auf der Spur – allerdings in einer völlig anderen Sache. Auf einer Internetseite sollen die Beschuldigten die Vermittlung von Kreditverträgen angeboten und satte Bearbeitungsgebühren kassiert haben, ohne dass die Kredite je ausgezahlt wurden. Etwa 2000 Geschädigte sollen so um rund insgesamt eine halbe Million Euro geprellt worden sein. Im Zuge von verdeckten Ermittlungen in dieser Betrugsangelegenheit hatten Fahnder den Hinweis auf den Raubüberfall erhalten.