Düsseldorf. .
Mit dem Preis für Zivilcourage hat Innenminister Ralf Jäger gestern neun Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf ausgezeichnet. „Es ist wichtig im Kampf gegen Kriminalität Zivilcourage zu zeigen und Verantwortung zu übernehmen“, sagte Jäger. Dieses vorbildliche Verhalten zeichnet die Preisträger besonders aus. „Es gehört Mut dazu, anderen in Notsituationen zu helfen, da man selbst verletzt oder angegriffen werden könnte.“ Drei Beispiele:
Mit dem Smartphone gefilmt
Jörg Burger (45) und seine Ehefrau Iris (47) wurden zusammen mit Benjamin Baschab (33) und Steffen Ruppert (32) für ihr couragiertes Verhalten in Bonn im Juli 2013 geehrt. Alle vier hatten dazu beigetragen, dass zwei Einbrecher gestellt werden konnten. Das kam so: Durch das Klirren einer Scheibe wird zunächst das Ehepaar auf die Tat aufmerksam. Während der Mann die Unbekannten am Nachbarhaus anspricht, bittet seine Frau die Nachbarn, die Polizei zu rufen. Benjamin Baschab kommt zufällig mit dem Rad vorbei. Mit seinem Smartphone filmt er die Einbrecher und verfolgt sie mit seinem Fahrrad. Steffen Ruppert nimmt ebenfalls die Spur der Täter mit dem Zweirad auf. So kann die Polizei zunächst einen der Männer festnehmen, durch das Videomaterial wird der Komplize identifiziert.
Rettung vor dem Enkeltrick
In Hagen hat die Taxifahrerin Ines Oettinghaus (54 ) im Juli letzten Jahres besonders aufmerksam reagiert. Eine 82-Jährige hatte die Fahrerin gebeten, sie zu einer Bank zu bringen. Sie schildert ihr von einem Anruf ihrer vermeintlichen Nichte, die in Geldnöten sei und ihre Tante darum gebeten habe, Geld für sie bei der Bank abzuholen. Die Taxifahrerin zweifelt an der Geschichte und warnt die Frau vor einem möglichen „Enkeltrick“. Nachdem die Seniorin dennoch mehrere Tausend Euro von ihrem Konto abgehoben hatte, bleibt die Taxifahrerin beharrlich und schlägt der 82-Jährigen vor, sie zu ihrer Nichte zu fahren. Dort angekommen stellte sich heraus, dass es sich bei der Anruferin nicht um die Verwandte gehandelt hatte. Ines Oettinghaus fährt anschließend zur Wohnanschrift der 82-Jährigen. Dort fällt ihr eine Unbekannte auf, die telefonierend vor dem Haus auf und ab läuft. Daraufhin informiert die Taxifahrerin die Polizei. Die Täterin wird festgenommen.
Mit dem Regenschirm
Im März 2013 schlägt Heidi Krüger (65) in Bochum mit einem Regenschirm zwei Räuber in die Flucht. Dadurch hat sie eine 84-Jährige vor weiterem Schaden bewahrt. Die Seniorin war auf dem Heimweg, als sie von den Räubern angegriffen wurde. Einer der Männer drückt sie zu Boden und hält ihr den Mund und die Augen zu. Der andere entwendet aus ihrer Manteltasche Bargeld. Heidi Krüger eilt sofort hinzu. Dabei schlägt sie mit ihrem Regenschirm die Täter in die Flucht.