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Der Streik der Lufthansa-Piloten um einen Bestandsschutz ihrer unternehmenseigenen „Frührente“ ist auch ein Streit um die Arbeitsbedingungen in den Cockpits – so sehen sie aus:

Was kostet eine Ausbildung?

Ein Flugschüler bei der Lufthansa muss für seine rund dreijährige Ausbildung mit 70 000 Euro an Eigenbeteiligung aufkommen. Nach circa zehn Berufsjahren als Pilot ist das abbezahlt.

Wie sind die Jobchancen?

Nach der Grundausbildung kann es Wartezeiten von bis zu zwei Jahren geben, bis ein Platz im Cockpit frei wird. In dieser Zeit vermittelt die Lufthansa die angehenden Piloten in Übergangsjobs: Als Flugbegleiter oder an den Bodenstationen des Unternehmens. Viermal im Jahr muss der Pilot in den Flugsimulator.

Gesundheitliche Risiken?

Ein Pilot muss auf Langstreckenflügen bis zu 21 Stunden am Stück arbeiten. Der ständige Wechsel der Zeitzonen und die unregelmäßigen Arbeitszeiten können zu Schlafstörungen und Herz-Kreislauf-Problemen führen.

Was verdient ein Pilot?

Ein Lufthansa-Pilot verdient als Einstiegsgehalt rund 55 500 Euro, mit Zulagen kann der Verdienst auf 73 000 Euro ansteigen. Nahezu jedes Jahr erhöht sich das Gehalt der Piloten, als Kapitän sind so am Ende bis zu 255 000 Euro drin. Ein Aufstieg ist nur dann möglich, wenn ein Cockpitplatz frei wird.

Wie lange arbeitet ein Pilot?

Ein Lufthansapilot sitzt im Monat circa 80 Stunden im Cockpit. Zur Arbeitszeit kommen allerdings Vor- und Nachbearbeitung der Flüge dazu. Der Pilot fliegt in der Regel drei bis fünf Tage am Stück, Ruhezeiten inklusive.

Kann man auch bei anderen Airlines früher aussteigen?

Grundsätzlich bieten auch andere Fluglinien ihren Piloten an, frühzeitig auszusteigen. Allerdings hat der Europäische Gerichtshof gerade erst das bislang gültige Höchstalter für Piloten von 60 Jahren abgeschafft. Kläger waren Piloten der Lufthansa.