Bonn. .

Nur glückliche Umstände haben vermutlich eine terroristische Bombenkatastrophe am Bonner Hauptbahnhof verhindert. Die Bundesanwaltschaft geht davon aus, dass die Sprengstoffvorrichtung im Dezember 2012 explosionsfähig war. Laut „Spiegel“ kam es wohl nur deshalb nicht zur Detonation, weil Passanten gegen die Sporttasche getreten hatten, in der der Sprengsatz versteckt war. Auf diese Weise sei wahrscheinlich der fragile Zündmechanismus beschädigt worden.

Der mutmaßliche Bombenleger, ein 26-jähriger radikal-islamischer Salafist aus Bonn, hatte nach „Focus“-Informationen bereits seit 2010 einen Anschlag geplant. Das gehe aus der Anklage der Bundesanwaltschaft hervor, die das Magazin einsehen konnte. Bereits am Silvestertag 2010 habe der deutsche Konvertit in einer Mail angekündigt, die „Ungläubigen“ würden bald „Blut weinen“. Den Sprengstoffanschlag soll der 26-jährige Marco G. dann seit September 2011 ausgetüftelt haben.

Die in einer blauen Tasche versteckte Rohrbombe mit einem Gemisch aus Ammoniumnitrat und Nitromethan hätte nach Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft am 10. Dezember 2012 in der Mittagszeit auf dem belebten Bahnsteig 1 in Bonn explodieren sollen.

Der Salafist soll laut Bundesanwaltschaft auch den Impuls für das Mordkomplott gegen die Spitze der islamfeindlichen Partei „Pro NRW“ gegeben haben. Ihm werden versuchter Mord und versuchte Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion vorgeworfen.