An Rhein und Ruhr. . Acht Hektar Fichtenwald mussten in Wahlerscheid bei Monschau weichen - weil der Baum dort ursprünglich nicht zu Hause ist. Ein Bachtal wird renaturiert - künftig sollen dort Birken und Erlen wachsen. Schön sieht die Landschaft dort allerdings derzeit nicht aus.

„NRW braucht mehr Wald“, hat Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) gesagt. NRZ-Leser Rüdiger Neeb aus Emmerich hat sich darüber geärgert. Neeb weiß von einem riesigen (aber gleichwohl offiziell genehmigten) Kahlschlag im Nationalpark Eifel. Acht Hektar seien dort gerodet worden, und das Holz, „bestes Altholz“, verrotte nun neben dem Wegen, hat Neeb der Redaktion geschrieben. NRZ-Nachfrage im Umweltministerium: Was ist da passiert in der Eifel?

Ein Sprecher bestätigt die Rodung von acht Hektar Fichtenwald im Wüstebachtal, nicht weit von Monschau: „Es handelt sich um ein Renaturierungsprojekt.“ Fichten seien in der Region ursprünglich nicht zu Hause, an ihrer Stelle sollen nun Birken, Erlen und andere einheimische Bäume nachwachsen. Das Ziel: eine Bachlandschaft, wie es sie dort einmal gegeben haben muss, ehe dort vor Jahrzehnten Fichten zwecks Holzgewinnung gepflanzt wurden. Wissenschaftler des Helmholtz-Institutes begleiteten die Renaturierung. Sie wollten Erkenntnisse zu Veränderungen im Boden und Auswirkungen aufs Klima gewinnen. Die Forschungen seien eingebettet in das weltweite „Tereno-Projekt“.

Holz wurde verkauft

Ganz wohl scheint dem Ministerium bei dem Kahlschlag aber auch nicht zu sein. Mittlerweile existiert ein Erlass, dass Rodungen auf einer Fläche von über zwei Hektar vom Ministerium - und nicht wie in diesem Fall durch die Nationalparkgremien - genehmigt werden müssen. Laut Ministeriumssprechers gibt es aber keinen Zusammenhang: „Der Erlass war lange geplant.“ Dass das Holz der gefällten Fichten an den Wegen verrotte, sei nicht richtig – „es wurde verkauft.“