Neuss. Ein Skandal erschüttert die Johanniter-Unfallhilfe in Neuss: Drei Rettungssanitäter sollen demütigende Fotos von hilflosen Kranken gemacht haben. So wurde laut Medienberichten mit einem Patienten eine “letzte Ölung“ mit einer Klobürste inszeniert. Den Mitarbeitern wurde fristlos gekündigt.
Drei Rettungsdienst-Mitarbeiter der Johanniter-Unfallhilfe in Neuss sollen makabere Fotos von hilflosen Patienten gemacht haben. Den Mitarbeitern sei fristlos gekündigt worden, zudem habe man Strafanzeige gegen sie erstattet, bestätigte ein Sprecher der Hilfsorganisation in Neuss am Mittwoch Informationen der "Bild"-Zeitung. Es handele sich um zwei Rettungssanitäter und einen Rettungsassistenten.
Die Sanitäter sollen sich der Zeitung zufolge als Priester verkleidet und offenbar ohne Einwilligung der Patienten eine "letzte Ölung" mit einer Klobürste inszeniert haben. Zu den Motiven der Fotos wollten die Johanniter aus rechtlichen Gründen keine Stellung nehmen.
Sanitäter haben gegen Kündigung geklagt
Ein Sprecher der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft erklärte, es werde wegen Beleidigung und der Verletzung von Persönlichkeitsrechten ermittelt. Den Fotos zufolge sei mit hilflosen alten Menschen ehrverletzend und "extrem respektlos" umgegangen worden.
Der Fall wird voraussichtlich ein Nachspiel vor dem Arbeitsgericht Mönchengladbach haben: Die drei Betroffenen haben gegen die Kündigung geklagt. (dpa)