Mönchengladbach. .
Einen Tag nachdem er in Tönisvorst seine Ehefrau vor den Augen ihrer beiden Kinder erstochen hat, ist gegen den 54 Jahre alten Ehemann gestern Haftbefehl erlassen worden. Der Haftvorwurf lautet auf Mord und zweifache Körperverletzung.
Der Mann sei weitgehend geständig, teilte die Polizei Mönchengladbach mit. In der Ehe habe es schon seit Längerem gekriselt. Ende Januar sei es dann zu einem Fall „häuslicher Gewalt“ zwischen den Eheleuten gekommen. Daraufhin zog die Frau mit den beiden sieben und neun Jahre alten Kindern in die Wohnung einer Freundin.
Küchenmesser als Tatwaffe
In dieser Situation habe der Mann nach eigenen Angaben den Entschluss gefasst, die Frau zu töten und anschließend Selbstmord zu begehen, sagte ein Polizeisprecher gestern. Die Selbsttötung bereitete er vor, indem er am Balkon seiner im zweiten Stockwerk gelegenen Wohnung ein Elektrokabel anbrachte, um sich damit nach der Tötung seiner Frau zu erhängen.
Seine Frau hatte beim Gericht eine Verfügung erwirkt, die es dem Mann untersagte, sich ihr zu nähern. Die Zustellung dieser Verfügung am Mittwoch war dann offenbar der unmittelbare Auslöser für die Tat. Der Mann fuhr zur Schule der Kinder, wo seine Frau diese um 16 Uhr abholen wollte.
Er parkte direkt hinter dem Wagen seiner Ehefrau, stieg aus und erstach sie mit einem großen Küchenmesser. Als die Freundin, die ihr eigenes Kind abholen wollte, der Frau zu Hilfe kam, brachte der Täter ihr eine massive Wunde an der Hand bei.
Anschließend floh der Mann. Die Polizei fand ihn schließlich verletzt im Garten seines Hauses. Als er nach der Messerattacke mit dem Stromkabel um den Hals aus dem zweiten Stock gesprungen war, war das Kabel gerissen. Beim Aufprall auf dem Boden zog er sich eine Schulterverletzung zu.