Geldern. .

Verheerendes Unglück am Niederrhein: Bei einer Verpuffung in einem Einfamilienhaus in der ehemaligen Bauernschaft Aengenesch (400 Einwohner, eine Wallfahrtskirche) ist eine 44-jährige Frau schwerst verletzt worden. Die von Nachbarn herbeigerufenen Rettungskräfte fanden die Frau auf dem Rasen liegend vor dem völlig zerstörten Wohnhaus. „Es besteht Lebensgefahr“, sagte Polizeisprecher Manfred Jakobi. Neben der Schwerstverletzten saßen ihre beiden Töchter, vier und elf Jahre jung, äußerlich unverletzt, aber stark traumatisiert. Die Unglücksursache war zunächst unklar.

Die Explosion ereignete sich um kurz nach 17 Uhr in der etwa drei Kilometer von der Gelderner Stadtmitte entfernten Ortschaft. Der Vater war noch bei der Arbeit und nicht im Haus. Ein Hubschrauber brachte die 44-Jährige, die schwere Verbrennungen erlitten hatte, in die Unfallklinik in Duisburg-Buchholz. Per Rettungswagen kamen auch die Kinder in eine Klinik. Zunächst bestand die Befürchtung, dass sich weitere Personen noch im Gebäude befinden könnten. Das bestätigte sich aber nicht.

Die Gelderner Feuerwehr war mit fast 50 Männern vor Ort. Den Einsatzkräften bot sich ein Bild der Verwüstung. Rund ums Haus lagen Glassplitter und zersprungene Dachziegel. Die Wände des Gebäude waren nach außen gedrückt. „Das Haus ist nicht mehr bewohnbar, kann nur noch abgerissen werden“, sagte Wehrführer Hans-Willi Lackmann der NRZ. Seine Leute konnten das Haus wegen der Einsturzgefahr zunächst nicht betreten und sperrten es weiträumig ab. Die Feuerwehrleute löschten Glutnester sowie einen kleineren Brand im Flur und sicherten das Gebäude.

War es eine Gasexplosion? Anwohner vermuten es. Die Verpuffung ereignete sich offenbar im Keller. Fest steht auch: Das Haus hat eine mit Gas betriebene Heizung. Ein neben dem Gebäude befindlicher Gastank war jedoch unversehrt geblieben. Polizei und Feuerwehr wollten sich an den Spekulationen aber nicht beteiligen. „Die Unglücksursache müssen jetzt die Sachverständigen klären“, sagte Wehrfrührer Lackmann.